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Nestlé-Gewinn übertrifft Erwartungen

CEO Peter Brabeck blickt optimistisch in die Zukunft. Keystone Archive

Der Nahrungsmittel-Konzern Nestlé hat im ersten Halbjahr 2002 einen Gewinnsprung von 79% auf 5,656 Mrd. Franken verzeichnet.

Der Umsatz stieg in den sechs Monaten um 7,2% auf 44,2 Mrd. Franken. Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen.

Das ausgezeichnete Ergebnis ist durch einige Sondereffekte zustande gekommen: Der teilweise Börsengang der Medizinal-Tochter Alcon spülte laut Nestlé-Angaben 3,9 Mrd. Franken in die Kasse. Weitere 500 Mio. Franken wurden mit dem Verkauf der Food Ingredients Specialities (FIS) an Givaudan verdient.

Andererseits schmälern Goodwill-Abschreibungen, Wertberichtigungen in den Produktsparten Heimtiere, Speiseeis, Schokolade und Milch sowie Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit der Übernahme von Ralston Purina den Gewinn um 1,9 Mrd. Franken.

Gestiegene Gewinnmarge

Das Betriebsergebnis auf der Stufe EBITA (Betriebsgewinn ohne Amortisationen ) verbesserte sich um 13,5 % auf 5,2 Mrd. Franken. Die EBITA-Marge erhöhte sich leicht auf 11,7 (Vorjahresperiode 11,1)%. Der konsolidierte Umsatz stieg im ersten Halbjahr um 7,2 % auf 44,2 Mrd. Franken.

Die interne Realwachstumsrate, eine um Akquisitionen, Preisänderungen und Währungsschwankungen bereinigte Grösse, der Nestlé grosse Bedeutung beimisst, nahm auf 3,5% (Vorjahresperiode 4,6%) ab.

Zuversichtlicher CEO

Am langfristigen Ziel eines internen Realwachstums von 4% hält Nestlé laut Konzerchef Peter Brabeck trotzdem fest. “In guten Zeiten liegen wir darüber”, meinte er gegeüber dem US-Fernsehsender CNBC.

Analysten hatten mit einem höheren internen Wachstum gerechnet. Für das schwierige Marktumfeld sei das Wachstum allerdings beachtlich.

Wachstumspolitik gerechtfertigt

Für John Brabeck entpuppt sich die eingeschlagene Wachstumspolitik als erfolgreich. Die getätigten Übernahmen seien sorgfältig bedacht und ausgewählt worden. “Und wir können zeigen, dass sie richtig waren.”

Die breite produktemässige und geografische Abstützung biete Nestlé Schutz auch gegenüber schwierigen Marktbedingungen, sagte John Brabeck weiter.

Als wachstumsstark und rentabel hat sich das Geschäft mit Mineralwassern erwiesen, welches Nestlé in den letzten Jahren stark ausgebaut hat. Die erstmals als separate Einheit ausgewiesene “Nestlé Waters” glänzt mit einem internen Realwachstum von 8,7 Prozent.

Nettoverschuldung vermindert

Die Finanzlage von Nestlé ist nach wie vor solid. Der operative Cash Flow nahm im ersten Halbjahr um 14,5% auf 2,76 Mrd. Franken zu. Mit dem Ertrag aus Firmenverkäufen und dem freien Cash Flow senkte Nestlé die Nettoverschuldung von 19,4 Mrd. Franken per Ende 2001 auf 16,2 Mrd. Franken.

Weitere Verbesserung erwartet

Das Hochwasser in Osteuropa hat bei Nestlé Schäden von etwa fünf Millionen Franken verursacht. Diese werden in der Jahres-Bilanz allerdings keinen Niederschlag finden, da sie durch Versicherungen gedeckt werden.

Für das laufende Jahr rechnet der Konzern mit einer Verbesserung von Umsatz und Gewinn – eine konstante Währungsbasis vorausgesetzt.

Für das Jahr 2001 wies der Konzern einen Umsatz von 84,7 Mrd. Franken und einen Gewinn von 6,68 Mrd. Franken aus.

swissinfo und Agenturen

Gewinn: +79% auf 5,656 Mrd. Fr.
Umsatz: +7,2% auf 44,2 Mrd. Fr.
EBITA-Betriebsergebnis:
+13,5% auf 5,2 Mrd. Fr.
EBITA-Marge: +11,7%
Internes Realwachstum: 3,5% (im Vergleich zum Vorjahr 4,6%)

Ausgezeichnetes Halbjahresergebnis: Nestlé-CEO Peter Brabeck berichtet von einem Gewinnsprung von 79% auf 5,656 Mrd. Fr.

Mit dem Umsatzanstieg um 7,2% auf 44,2 Mrd. Fr. wurden auch die Erwartungen der Analysten übertroffen.

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