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Nestlé 9 Mte: Internes Realwachstum beschleunigt – Ausblick 2009 bestätigt (Zus)

Zürich (awp) – Nestlé hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2009 wegen der negativen Währungseinflüsse ein Umsatzminus hinnehmen müssen. Das organische Wachstum hat sich aber gegenüber den ersten sechs Monaten dank einer höheren Dynamik des internen Realwachstums (RIG) verbessert. Nestlé zeigt sich insgesamt zuversichtlich und hält an den bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr fest.
Der Umsatz ging um 2,2% auf 79’547 Mio CHF zurück, das für Nestlé wichtige organische Wachstum lag bei 3,6%. Das interne Realwachstum (RIG) erreichte dabei 1,0%, wie der Nahrungsmittelkonzern mitteilte. Devestitionen hatten einen negativen Einfluss von 0,6% und die Währungen schmälerten den Umsatz um 5,2%.
Der Gesamt-Bereich Nahrungsmittel und Getränke erzielte einen Umsatz von 73’709 Mio CHF und wuchs in der Berichtsperiode organisch um 3,5% (RIG 0,7%). Kein organisches Wachstum ergab sich in der Zone Europa (0,0%) und das einzige negative Wachstum verzeichnete Nestlé Waters (-1,8%).
Nestlé Waters habe allerdings im dritten Quartal ein leicht positives RIG erreicht, getrieben vor allem durch eine Verbesserung in Europa, erklärte Roddy Child-Villiers, Head of Investor Relations bei Nestlé vor den Medien in Vevey. Der Wassermarkt bleibe allgemein schwach, Nestlé habe hier aber Marktanteile gewonnen.
Im dritten Quartal hat sich das RIG im Bereich Nahrungsmittel und Getränke klar beschleunigt, nach den ersten sechs Monaten lag es noch bei 0,1%. Diese Verbesserung habe sich in jeder Region gezeigt und im gesamten Nahrungsmittel- und Getränkegeschäft, so Nestlé.
Zum Ausblick gibt sich der Konzern optimistisch. Die Leistung während der ersten neun Monate habe den bereits angekündigten Erwartungen entsprochen und dabei eine Wachstumsdynamik gezeigt, welche zunehmend vom internen Realwachstum angetrieben werde. Deshalb sei für das Gesamtjahr weiterhin mit einer zunehmenden Beschleunigung des volumengetriebenen organischen Wachstums und einer Verbesserung der EBIT-Marge bei konstanten Wechselkursen zu rechnen.
Das Wachstum werde sich im vierten Quartal weiter beschleunigen, so Child-Villiers. Längerfristig gilt als Ziel das so genannte Nestlé-Modell. Dies sieht ein jährliches organisches Wachstum zwischen 5 und 6% sowie eine Verbesserung der EBIT-Marge (bei konstanten Wechselkursen) vor. Dieses Modell wurde zuletzt von CEO Paul Bulcke Ende September an einer Veranstaltung in Frankfurt bestätigt.
Weiter teilt Nestlé mit, dass das Aktienrückkaufprogramm 2009 “aufgrund der soliden operationellen Leistung” auf 7 von zuvor 4 Mrd CHF ausgedehnt werde. Dies ermögliche es, das aktuelle Aktienrückkaufprogramm über insgesamt 25 Mrd CHF früher als geplant abzuschliessen.
Dass das Aktienrückkaufprogramm beschleunigt wurde, begründete Child-Villiers mit der vorsichtigeren Haltung von Nestlé zu Jahresbeginn und dem nun beschleunigten Wachstum. Was dies für die Aktionäre bedeuten könnte, mochte er allerdings nicht konkretisieren.
“Wir beschleunigen das Aktienrückkaufprogramm und werden es deshalb auch früher beendet haben, so schätzungsweise spät im ersten Semester 2010.” Danach werde Nestlé die weiteren Möglichkeiten überprüfen und gegebenenfalls auch kommunizieren.
Auch was mit den zu erwartenden Geldern aus dem geplanten weiteren Verkauf des Augenheilkonzerns Alcon an Novartis geschehen soll, liess Child-Villiers offen. Bis Bargeld von Novartis reinkäme, würde es noch einige Monate dauern. “Wir haben also genug Zeit, um zu entscheiden.”
Auf die Frage, wann denn Nestlé den restlichen Alcon-Teil verkaufen wolle, sagte CEO Paul Bulcke: “Das kommentieren wir nicht.” Ein beeinflussender Faktor seien aber die Marktbedingungen im kommenden Jahr.
An der Börse wurden die Zahlen gegen den schwachen Gesamttrend mit einem Plus von 2,3% quittiert. Gelobt wird insbesondere die Beschleunigung beim organischen Wachstum und das wieder forcierte Aktienrückkaufprogramm.
cf/ra

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