Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Der Gipfel der Ambitionen

Die Weltklimakonferenz COP21 wurde mit Ansprachen der Staats- und Regierungschefs eröffnet. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga versicherte, dass die Schweiz an vorderster Front gegen die Klimaveränderungen antrete. Grosse Ambitionen für unser Land, also. Allerdings ist die Zivilgesellschaft an der COP21 nicht ganz dieser Meinung.

Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaften halten der Schweiz vor, sie wolle das Problem von Verlusten und Schäden aufgrund des Klimawandels nicht in einem spezifischen Paragraphen des Pariser Abkommens festhalten.

Simonetta Sommaruga erklärte zudem, die Schweiz sei gekommen, um ein verpflichtendes, dynamisches und gerechtes Abkommen zu verhandeln, das es ermögliche, die Klimaerwärmung gut unter zwei Grad zu halten. Um dies zu erreichen, sei ein globales und langfristiges Ziel der Reduktion von Emissionen nötig.

In diesem Sinn hat das Climate Vulnerable Forum (CVF), eine Koalition von den Auswirkungen des Klimawandels besonders ausgesetzten Ländern, am 30. November die Manila-Paris-DeklarationExterner Link angenommen. Darin wird die totale “Entkarbonisierung” der Welt gefordert, null Treibhausgas-Ausstoss und 100% erneuerbare Energien bis 2050. Mit dem Ziel, den Anstieg der Temperatur unter 1,5 Grad zu halten. Wenn auch lobenswert, wird diese Vision wohl von einer Vielzahl der Länder zurückgewiesen.

Die Bundespräsidentin erinnerte schliesslich daran, dass wir den Planeten für künftige Generationen schützen müssten. Dies könnte nicht besser sein, denn genau daran arbeiten wir hart, damit das Prinzip der Generationengerechtigkeit im Text des Abkommens erwähnt wird. Dieses Prinzip schreibt vor, dass die Bedürfnisse und Interessen aller Generationen – vergangener, heutiger und künftiger – den gleichen Wert und die gleichen Rechte haben. So stehen wir in der Verantwortung, das Klima und den Planeten für kommende Generationen zu erhalten. Es ist ganz einfach nicht gerecht, und ganz sicher nicht sinnvoll, diese schreckliche Bürde an zukünftige Generationen zu vererben.

Océane Dayer, Präsidentin von “Swiss Youth for Climate”

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft