Niederländischer Islam-Kritiker Wilders spricht in Berlin
(Keystone-SDA) Berlin – Begleitet von Protesten ist der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders am Samstag in Berlin aufgetreten. In einer Rede vor mehreren Hundert Zuhörern warnte er vor einer «Islamisierung» Deutschlands und anderer europäischer Länder.
Nach Wilders› Einschätzung breitet sich der Islam durch Einwanderung aus. Der Westen habe keine Strategie, wie damit umzugehen sei.
Zugleich stellte sich der umstrittene Politiker an die Seite des Buchautors und ehemaligen Bundesbank-Vorstands Thilo Sarrazin. Die Debatte um dessen umstrittene Thesen zur Integration sei Ausdruck dafür, dass «Deutschland mit sich ins Reine kommt», sagte der Politiker.
Wilders› Besuch in Berlin auf Einladung der neuen Partei «Freiheit» stand unter hohen Sicherheitsvorkehrungen. Der Veranstaltungsort, ein Hotel im Stadtteil Tiergarten, war erst am Morgen mitgeteilt worden.
Das Bündnis «Rechtspopulismus stoppen» und weitere Gruppen protestierten in der Nähe des Hotels gegen Wilders› Besuch. Nach Polizeiangaben nahmen insgesamt rund 120 Demonstranten an den Protesten unter dem Motto «Protestieren, Hinsetzen und Blockieren» teil. Die Kritik der Teilnehmer richtete sich auch gegen das Hotel, weil es die Veranstaltung mit dem Politiker ausgerichtet hatte.
Der Vorsitzende der islamfeindlichen Freiheitspartei (Partij voor de Vrijheid (PVV), Wilders, war vom ehemaligen Berliner CDU-Abgeordneten René Stadtkewitz nach Berlin eingeladen worden. Die CDU hatte den islamkritischen Parlamentarier Stadtkewitz wegen der Einladung des 47 Jahre alten Wilders aus der Fraktion ausgeschlossen.
Aus der Partei war das Vorstandsmitglied der islamkritischen Bürgerbewegung «Pax Europa» bereits im Herbst 2009 ausgetreten, weil er sich nicht ausreichend unterstützt fühlte.
Wenige Tage nach seinem Rauswurf aus der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus kündigte Stadtkewitz die Gründung einer Bürgerrechtspartei mit dem Namen «Freiheit» an.
Wilders hat mit seinen islamfeindlichen kritischen Äusserungen immer wieder Kritik hervorgerufen. Unter anderem hat er den Koran mit Hitlers «Mein Kampf» verglichen und erklärt, die Kopftücher muslimischer Frauen «verschmutzten» das Landschaftsbild.