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Niemand fährt mehr Zug als die Schweizer

Immer mehr Schweizer fahren mit der Eisenbahn. Keystone

Die Schweizerinnen und Schweizer sind mit 42 Fahrten pro Einwohner im Jahr 2005 Europameister im Zugfahren. Weltweit an erster Stelle sind hier die Japaner.

In Bezug auf die zurückgelegten Kilometer sind die Schweizer gar Weltmeister, gefolgt von Japan und Weissrussland.

Mit 1929 zurückgelegten Kilometern pro Einwohner liegen die Schweizer 2005 knapp vor den Japanern (1926 km). Auf Platz drei und vier folgen Weissrussland und Frankreich.

Mit 68 Fahrten belegen die Japaner den weltweit ersten Platz, was die Zahl der Zugfahrten pro Einwohner betrifft. Die Schweiz belegt in diesem Bereich weltweit den zweiten Platz, gefolgt von Weissrussland und Frankreich.

Bezüglich der Anzahl Fahrten folgen nach dem Europameister Schweiz mit deutlichem Abstand Dänemark und Luxemburg, Österreich und Deutschland.

Grund für den Schweizer Spitzenrang sind laut dem Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr LITRA die attraktiven Fahrplan-Angebote des öffentlichen Verkehrs und die modernen und komfortablen Fahrzeuge und Anlagen.

Bahn 2000 wirkt sich aus

Auffällig sei der Sprung gegenüber den Zahlen von 2004, sagt LITRA-Sprecher Tony Lüchinger gegenüber swissinfo. “Zurückzuführen ist die Zunahme hauptsächlich auf die Einführung der Bahn 2000, die einen dichteren und besseren Fahrplan (+12% mehr Züge) zur Folge hatte.”

Wenn das Angebot stimme, so Lüchinger, seien die Kunden auch bereit, für bessere Leistungen mehr zu bezahlen. Er nimmt an, dass der Ausbau mehr Leute zum Umsteigen auf die Bahn bewegen konnte.

Der LITRA-Sprecher führt das sehr gut funktionierende und attraktive Bahnsystem in der Schweiz auf die Kleinräumigkeit und dichte Besiedelung des Landes zurück.

Alles unter einem Hut

Zudem kontrollierten die SBB im Gegensatz zu anderen nationalen Eisenbahnen sowohl Infrastruktur und Betrieb, was zu mehr Sicherheit und Effizienz führe.

Grund für den Spitzenrang sind laut Lüchinger auch das Demokratieverständnis und der Föderalismus. “Alle grossen Bahnprojekte sind von der Bevölkerung abgesegnet worden.”

Die Zahlen basieren auf der Eisenbahnstatistik 2005 des Internationalen Eisenbahnverbands (UIC).

swissinfo und Agenturen

In die Berechnung der Fahrten und Personenkilometer sind nur jene Bahnen einbezogen, die Mitglied des Internationalen Eisenbahnverbands UIC sind.

In der Schweiz sind dies die SBB, die BLS Lötschbergbahn und die Cisalpino AG. Schweizer Privatbahnen. Trams und Seilbahnen sind nicht berücksichtigt.

Schweiz: 42 (2004: 37)
Japan: 68
Dänemark: 28
Luxemburg: 28
Österreich: 24
Deutschland: 22
Niederlande: 20

Schweiz: 1929 (2004: 1739)
Japan: 1926
Weissrussland: 1385
Frankreich: 1290
Russland: 1149
Ukraine: 1118
Österreich: 1047
Dänemark: 1011

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