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Noch wird wenig Biofleisch gekauft

Bio-Produkte werden immer beliebter, trotzdem hat Bio-Fleisch einen kleinen Marktanteil. swissinfo.ch

Jedes achte in der Schweiz verkaufte Rüebli ist ein Bio-Rüebli. Die Konsumenten seien bereit, den höheren Preis für Bio-Produkte zu berappen, heisst es bei Bio Suisse. Doch beim Bio-Fleisch hinkt die Entwicklung hinterher.

Pizza, Pasta und Brot aus Bioproduktionen schmecken Herrn und Frau Schweizer. Beim Getreide übersteigt die Nachfrage sogar das Angebot, der Rohstoff muss grösstenteils aus dem Ausland importiert werden, hiess es am Donnerstag (29.03.) an der Jahresmedienkonferenz von Bio Suisse, der Vereinigung der Biolandbau-Organisationen in der Schweiz.

Auch die Bio-Milch erfreut sich wachsender Beliebtheit. Bei Coop ist jede dritte Past-Milch eine Bio-Milch. Eher harzig ist auf dem einheimischen Markt hingegen der Absatz von Bio-Käse.

Der Detailhandels-Umsatz auf dem Schweizer Bio-Markt ist um 18 Prozent auf 784 Mio. Franken gestiegen. Bei den Grossverteilern Migros und Coop hat der Umsatz von Bioprodukten um mehr als 20 Prozent zugenommen.

Bio-Fleisch als Nischenprodukt

Längst hat auch die Stunde für Bio-Fleisch geschlagen. Dies ist von Bio Suisse mittlerweilen auch erkannt worden. Reichlich spät, wie der Geschäftsführer Christof Dietler gesteht. Der Bio-Fleischanteil im Markt beträgt zur Zeit zwei Prozent. Bis im Jahr 2005 will Bio Suisse den Anteil von Bio-Rindfleisch auf zehn Prozent erhöhen, später auf 20 Prozent.

Für Bauern unrentabel

Um das Bio-Fleisch aus der Nische zu bringen, müsse das Angebot erweitert werden. Der Konsument brauche zudem mehr Information darüber, wieso dieses Fleisch teurer sei, lautet die Erkenntnis aus der Marketingabteilung. Mit Grossverteilern, Handel und Metzgereien sollen neue Strategien entwickelt werden. Eine besondere Rolle spiele die Bekanntheit des Knospe-Labels.

Obwohl der Konsument für Bio-Fleisch mehr bezahlen muss, seien die Mehrleistungen für biologische Fütterung, artgerechte Haltung und Umweltschutz beim Verkaufspreis nicht berücksichtigt, heisst es bei Bio Suisse. Es sei ein unrentables Geschäft für den Bauern.

Jeder zehnte Hof biologisch bewirtschaftet

Heute ist in der Schweiz jeder zehnte Bauernhof ein Bio-Betrieb, neun Prozent der Landwirtschaftsfläche wird biologisch bebaut. Für das Jahr 2001 rechnet Bio Suisse mit einem Zuwachs von weiteren zehn Prozent bei den biologischen Betrieben.

swissinfo ung Agenturen

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