OC Oerlikon: Details zur Sanierung; Bezugspreis neue Aktien 3,72 CHF
Zürich (awp) – Die OC Oerlikon Corporation AG gibt weitere Details zur geplanten finanziellen Restrukturierung bekannt. Die Genehmigung der Kreditgeber stehe derzeit noch aus, der Vorschlag sei aber allen Beteiligten vorgelegt worden, teilt OC Oerlikon am Montag mit. Ihre Unterstützung für den Restrukturierungsplan zugesagt hätten das Koordinationskomitee der kreditgebenden Banken, weitere Kreditgeber sowie die Renova-Gruppe.
Kernpunkt des Restrukturierungsplans ist eine ordentliche Kapitalerhöhung mit erwarteten Erlösen von rund 1 Mrd CHF. Diese soll durch ein Bezugsrechtsangebot mit handelbaren Bezugsrechten an die bestehenden Aktionäre erfolgen, was diesen ermögliche, neu auszugebende Aktien im Verhältnis ihres aktuellen Aktienanteils zu zeichnen. Pro bestehende Aktie sollen 19 Bezugsrechte zugeteilt werden, wobei jedes Bezugsrecht zum Erwerb einer neuen Aktie berechtigt.
Voraussetzung für die Ausgabe neuer Aktien ist eine Herabsetzung des Aktienkapitals durch eine Nennwertreduktion von derzeit 20 CHF auf künftig 1 CHF je Aktie. Mit diesem Zwischenschritt werde ein vorgeschlagener Bezugspreis von 3,72 CHF je Aktie ermöglicht.
Es werde erwartet, dass die Renova-Gruppe ihre Bezugsrechte nach Massgabe ihres aktuellen Aktienanteils ausüben wird. Renova beabsichtige, neue Aktien im Wert von rund 447 Mio CHF zu zeichnen, von denen 400 Mio CHF in bar und der Rest gegen Verrechnung von Schulden beglichen werden sollen.
Die übrigen neuen Aktien, welche den bestehenden Aktionären im Rahmen des Bezugsrechtsangebots offeriert werden hätten beim vorgeschlagenen Bezugspreis einen Wert von rund 553 Mio CHF. Soweit sie nicht von bestehenden Aktionären mit Ausnahme der Renova-Gruppe gezeichnet werden, würden sie von den Kreditgebern vollständig gegen Verrechnung von Schulden übernommen.
Den Kreditgebern soll das exklusive Recht eingeräumt werden, abhängig von der Ausübungsquote der Bezugsrechte zusätzliche neue Aktien von bis zu 12,5% des durch das Bezugsrechtsangebot und die Ausgabe dieser neuen Aktien erhöhten Aktienkapitals zu erwerben, ebenfalls gegen Verrechnung von Schulden.
Ebenfalls abhängig von der Ausübungsquote des Bezugsrechte beabsichtige Oerlikon, gewissen Kreditgebern Optionen zum Erwerb weiterer neuer Aktien im Umfang von bis zu 5% des durch das Bezugsrechtsangebot und die zusätzlichen neuen Aktien erhöhten Aktienkapitals des Unternehmens zu gewähren. Der Ausübungspreis der Optionsscheine soll 6 CHF pro Aktie betragen.
Darüber hinaus soll laut Mitteilung gewissen Kreditgebern die Option eingeräumt werden, sämtliche 1,3 Mio eigenen Aktien, die das Unternehmen derzeit hält (9,3% des aktuellen Aktienkapitals), zum Marktpreis zu erwerben. Es sei vorgesehen, dass diese Option innerhalb von sieben Handelstagen nach der Bekanntgabe des vereinbarten Restrukturierungsplans ausgeübt werden müsste.
Zusätzlich planten die Kreditgeber, auf bestehende Schulden der aktuell bestehenden Kreditfazilität in Höhe von 25 Mio bis 125 Mio CHF zu verzichten. Die Höhe des Verzichts bemisst sich anhand einer linearen Skala nach Massgabe der Ausübung der Bezugsrechte.
Die Kreditgeber würden gemäss Plan ausserdem zustimmen, dass die verbleibenden Schulden der bestehenden Kreditfaszilität abgelöst werden durch drei neue Kreditfaszilitäten.
Durch die finanzielle Restrukturierung würde die Verschuldung des Unternehmens den Angaben zufolge zwischen rund 750 Mio (im Fall, dass ausser Renova keine der bestehenden Aktionäre ihre Bezugsrechte ausüben) und 1’000 Mio CHF (falls sämtliche bestehenden Aktionäre ihre Bezugsrechte ausüben) verringert.
Der Restrukturierungsvorschlag beinhaltet ferner Veränderungen im Verwaltungsrat von Oerlikon. Vorgesehen sei, dass die Mehrheit der Verwaltungsratsmitglieder künftig unabhängig von Renova sei. Der Verwaltungsrat prüfe zur Zeit geeignete Kandidaten, die an der im Mai 2010 stattfindenden ordentlichen Generalversammlung vorgestellt werden sollen.
cf/ch/uh