Offizielle Luchsjagd eröffnet
In der Ostschweiz sollen im Frühling Luchse angesiedelt werden. Doch bevor sie ausgesetzt werden können, müssen sie noch gefangen werden. Die Vorbereitungen dazu laufen auf Hochtouren, sagten die beteiligten Stellen am Donnerstag (18.01.).
Einige Luchse in der Westschweiz werden in den nächsten zwei Monaten eine unangenehme Überraschung erleben: Wenn sie zu einer Beute zurückkehren, um einen weiteren Bissen zu nehmen, werden sie in einem Fangnetz enden. Ausgelegt werden die Netz-Fallen von den Wildbiologen in den Kantonen Bern, Freiburg und Waadt. Gefangen werden sollen noch nicht geschlechtsreife Tiere im Alter von ein bis zwei Jahren.
Nach einer mehrwöchigen Quarantäne sollen diese Tiere, wenn möglich paarweise weiblich und männlich, im Tösstalgebiet ausgesetzt werden. So sieht es das Programm Luchsumsiedlung Ostschweiz (LUMO) vor. Im ersten Projektabschnitt in den Kantonen St. Gallen und Zürich sollen insgesamt vier bis sechs Luchse freigelassen werden. Die genauen Aussetzungsorte würden zurzeit abgeklärt, teilten die beteiligten Behörden mit.
Umsiedlung im Frühling
Die Umsiedlung in die Nordostschweiz ist im Laufe des Frühjahrs geplant. Dort werden die Tiere mit Sender-Halsbändern ausgerüstet. Diese ermöglichen es, die Tiere jederzeit zu orten und so ihr Verhalten in ihrem neuen Lebensraum kennenzulernen.
Der Erfolg des Programm hänge wesentlich von der Planung und der Einstellung der Bevölkerung ab, hält der Zürcher Regierungsrat fest. Die operative Leitung von LUMO nehmen die kantonalen Jagdbehörden und das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) gemeinsam wahr. Die Kosten von rund 120’000 Franken trägt hauptsächlich der Bund.
In der Ostschweiz ausgerottet
Vor gut 100 Jahren wurde der Luchs in der Ostschweiz ausgerottet. Die gegenwärtige Luchspopulation in der Schweiz beträgt rund 100 erwachsene Tiere.
swissinfo und Agenturen
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