OIL/Ölpreise fallen nach Gerichtsurteil zu Tiefsee-Ölbohrungen
NEW YORK/LONDON/WIEN (awp international) - Die Ölpreise sind am Mittwoch nach einem Urteil zu Tiefsee-Bohrungen im Golf von Mexiko vor der US-Küste leicht gefallen. Im frühen Nachmittagshandel rutschte der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im August um 24 Cent auf 77,61 US-Dollar. Rohöl der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 14 Cent je Fass auf 77,90 Dollar.
In den USA hatte ein Bundesgericht das Verbot von Tiefsee-Bohrungen durch die Regierung im Zuge einer Ölkatastrophe vor der amerikanischen Küste wegen unzureichender Begründung für nichtig erklärt. Nach Einschätzung von Experten der Commerzbank ist es aber unwahrscheinlich, dass die Ölkonzerne die Tiefsee-Bohrungen nun rasch wiederaufnehmen. Die Anlaufkosten seien zu hoch und die US-Regierung habe unmittelbar nach dem Gerichtsurteil Berufung eingelegt.
Im weiteren Handelsverlauf dürfte an den Ölmärkten die Veröffentlichung der neusten Daten zu den US-Ölreserven in den Fokus der Investoren rücken. Die Daten werden am späten Nachmittag veröffentlicht. Nach jüngsten Schätzungen vom Vortag könnten die Vorräte an Rohöl in der grössten Volkswirtschaft möglicherweise gestiegen sein, hiess es von der Commerzbank. Bislang rechnet der Markt aber gemeinhin mit einem Rückgang der Rohölvorräte um 800.000 Barrel und einem leichten Rückgang der Benzinvorräte.
Unterdessen ist der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ebenfalls gefallen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel (159 Liter) am Dienstag im Durchschnitt 75,11 US-Dollar. Das waren 85 Cent weniger als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells.
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