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OIL/Opec-Länder: Es drohen keine Lieferengpässe bei Öl

Doha/Teheran (awp/sda) – Trotz der Exportausfälle aus dem von Unruhen erschütterten Libyen drohen nach Angaben von Opec-Ländern keine Lieferengpässe bei Öl. Sowohl der Iran als auch das Emirat Katar teilten am Sonntag mit, dass dem Markt genügend Öl zur Verfügung stünde.
Andere ölproduzierende Staaten könnten die libyschen Ausfälle kompensieren, sagte der Energieminister des Golfstaats Katar, Mohammed Saleh al-Sada, am Sonntag. Es gebe keinen Grund, nervös zu sein.
In der vergangenen Woche war der Ölpreis auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Wochen geklettert. Spekulationen über ein Übergreifen der Proteste auf weitere Ölförderstaaten in der arabischen Welt verunsicherten die Investoren zusätzlich.
Die Aufregung legte sich am Freitag etwas nachdem es geheissen hatte, dass Saudi-Arabien höhere Ölexporte in Aussicht stelle, um für die Ausfälle aus Libyen aufzukommen.
Die Organisation der ölproduzierenden Länder (Opec) könne erst dann Schritte zur Beruhigung der Märkte einleiten, wenn es mehr Klarheit über die Auswirkungen der Unruhen gebe, sagte der iranische Opec-Vertreter Mohammad Ali Chatibi am Sonntag. Ohne zuverlässige Daten zur Nachfrage und Beständen könne die Opec nicht reagieren.
Der Iran ist im Gegensatz zu reicheren Golf-Staaten zum Ausgleich seines Haushalts auf höhere Ölpreise angewiesen. Der weltgrösste Ölexporteur Saudi-Arabien dagegen ist darauf bedacht, die Nachfrage nach dem Rohstoff langfristig zu erhalten und sie sich nicht mit hohen Preisen zunichte zu machen.
Nach Angaben aus der Ölindustrie ausserhalb Libyens sind die Exporte aus dem zwölftgrössten Förderland der Erde seit dem Beginn des Aufstandes gegen Machthaber Muammar Gaddafi praktisch zum Erliegen gekommen. Libyen ist für zwei Prozent der weltweiten Produktion verantwortlich. Der grösste Teil der Felder liegen im Osten des Landes, über den Gaddafi die Kontrolle verloren hat.
rt

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