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Partners Group 2010: Währungseffekte belasten Vermögensbasis (Zus)

Zürich (awp) – Der auf Privatmarktanlagen spezialisierte Vermögensverwalter Partners Group hat nach eigenen Angaben ein erfolgreiches Jahr hinter sich. So konnte die Gruppe auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 die verwalteten Vermögen trotz belastenden Währungseffekten steigern und hat weiter Neugeld angezogen. Marktbeobachter sprechen insgesamt von soliden Zahlen, auch wenn sie im Durchschnitt bei den verwalteten Vermögen etwas mehr erwartet hatten. Angetan zeigen sich die Experten hingegen mehrheitlich vom positiven Ausblick auf 2011.
So zeigte sich die Gruppe am Donnerstag zuversichtlich im laufenden Jahr Neugeld in der Höhe von 4 bis 5 Mrd EUR zu generieren. Im vergangenen Jahr summierte sich der Zufluss noch auf knapp 4 Mrd EUR respektive 5,4 Mrd CHF. Womit der Vermögensverwalter zwar am oberen Ende der gruppeneigenen Prognosen lag, die Markterwartungen aber leicht verfehlt hat.
GEGENWIND FÜR VERMÖGENSBASIS DURCH STARKEN SCHWEIZER FRANKEN
Zurückgebunden wurde Partners Group im vergangenen Jahr vor allem vom starken Schweizer Franken. So musste der Vermögensverwalter negative Währungseffekte von knapp 4 Mrd CHF verkraften, wie das Management an einer Telefonkonferenz erklärte. Vor diesem Hintergrund stiegen die verwalteten Vermögen per Ende 2010 trotz signifikantem Neugeld lediglich auf 26,8 Mrd CHF nach 25,7 Mrd CHF per Ende 2009.
Für Partners Group sei der starke Franken fundamental aber kein Problem, erläuterte Alfred Gantner, Executive Chairman und Gründungsmitglied von Partners Group. Dennoch hat die Gruppe ihre Zahlen heute auch in Euro ausgewiesen, um die Währungsschwankungen zu glätten.
In Euro stiegen die verwalteten Vermögen im vergangenen Jahr um knapp 24% auf 21,4 Mrd EUR. Davon entfielen 15,2 Mrd Euro auf den Bereich Private Equity, 2,0 Mrd EUR auf Private Debt, 2,5 Mrd EUR auf Private Real Estate, 1,0 Mrd EUR auf Private Infrastructure und 0,7 Mrd EUR auf angegliederten Unternehmen.
Den grössten Anteil des Neugeldes entfiel auf den Bereich Private Real Estate mit rund 1,6 Mrd EUR, gefolgt vom Bereich Private Equity mit knapp 1,5 Mrd EUR, Private Infrastructure mit 0,6 Mrd EUR und Private Debt mit 0,2 Mrd EUR.
WEITERES WACHSTUM ANGEPEILT – ZUKÄUFE KÖNNTEN THEMA WERDEN
Obwohl die Gruppe in den letzten Jahren schon rasant wuchs, ist weiteres Wachstum angepeilt. Laut Management soll 2011 nicht nur die globale Präsenz weiter ausgebaut, sondern auch die Anzahl der Mitarbeiter erhöht werden.
Angesichts der Branchenkonsolidierung könnten gemäss Gantner im laufenden Jahr auch Zukäufe zum Thema werden. Partners Group sei gut positioniert, um allfällige Chancen in diese Richtung zu nutzen, so Gantner weiter. Übernahmen kämen aber nur in Frage, wenn sie strategisch und finanziell Sinn machten. Man sei jedoch nicht in Eile und wolle nichts überstürzen.
AKTIEN NOTIEREN NACH ANFÄNGLICHEN VERLUSTEN IM PLUS
Analysten bezeichnen die ausgewiesenen Zahlen mehrheitlich als solide aber als nicht spektakulär. So haben die Experten sowohl bei den verwalteten Vermögen als auch beim Neugeld im Durchschnitt etwas mehr erwartet. Die Enttäuschung sei aber nicht auf operative Faktoren, sondern auf nicht zu beeinflussende Währungseffekte zurückzuführen, so der Tenor.
Als wichtiger stufen denn auch die meisten Analysten die intakten Wachstumsaussichten sowie den zuversichtlichen Ausblick für 2011 ein. Darauf scheinen schliesslich auch die Investoren fokussiert zu haben. So drehten die Papiere nach anfänglichen Verlusten kurz nach Börsenstart ins Plus. Bis gegen 13.00 Uhr gewinnen Partners Group rund 0,1% auf 174,90 CHF. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI notiert derweil mit rund 0,6% im Minus.
pf/ps

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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