Polizei räumt beide Sitzblockaden beim AKW Mühleberg
(Keystone-SDA) Mit Sitzblockaden haben gut 50 Aktivisten am Sonntag in Mühleberg gegen die geplante Wiederinbetriebnahme des Atomkraftwerks protestiert. Die Polizei liess die AKW-Gegner zunächst gewähren, ehe sie am Nachmittag einschritt.
Sie führte 12 Männer und 14 Frauen weg, die beim Wasserkraftwerk die Strasse Richtung AKW versperrt hatten. Die Teilnehmenden leisteten beim Polizei-Einsatz nach übereinstimmenden Berichten von Aktivisten und Polizei keinen Widerstand.
Die Aktivisten wurden nach einer Befragung wieder auf freien Fuss gesetzt. Sie werden verzeigt wegen Störung des öffentlichen Verkehrs, Ungehorsams gegen eine amtliche Verfügung und wegen Störung von Betrieben, die der Allgemeinheit dienen.
Eine zweite Blockade bei der Verzweigung Atom-/Wasserkraftwerk hoben die Aktivisten laut Polizei selber auf. An diesem Punkt hatten sich mehrere Dutzend AKW-Gegner am Sonntag morgen um 07.15 Uhr versammelt. Sie blockierten die Zufahrt zum AKW, um die «unsinnigen Nachrüstungs- und Revisionsarbeiten» lahmzulegen.
Polizei zu Beginn zurückhaltend
Die Polizei machte die Teilnehmer der Aktion auf die Illegalität ihres Handelns aufmerksam, hielt sich danach aber im Hintergrund auf. Sie schritt erst ein, nachdem ein Teil der Aktivisten beim Wasserkraftwerk die zweite Blockade errichtet hatte.
Der Energiekonzern BKW als Mühleberg-Betreiber reagierte gelassen auf die Aktion. An einem Sonntag habe die Blockade keinen grossen Einfluss, sagte BKW-Sprecher Antonio Sommavilla bei einem Augenschein vor Ort.
Für die BKW sei es es aber wichtig, «dass unsere Leute in Ruhe arbeiten können». Schliesslich setze man alles auf ein sicheres AKW. Die Aktivisten betonen, es handle sich um eine gewaltfreie Form des Widerstands.