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Posco in der Klemme – Gewinn im vierten Quartal eingebrochen

SEOUL (awp international) – Steigende Rohstoffpreise und eine zurückhaltende Nachfrage machen dem südkoreanischen Stahlkonzern Posco zu schaffen. Im vierten Quartal 2010 verdiente das Unternehmen nach eigenen Angaben vom Donnerstag operativ nur noch 653 Milliarden Won (rund 450 Mio Euro). Das war ein Rückgang von fast 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit schnitt Posco deutlich schlechter ab als befürchtet. Der Konzern ist traditionell der erste der grossen Stahlhersteller der Welt, der einen Blick in seine Bücher gewährt.
Grund für den Rückgang ist den Angaben zufolge ein wachsender Konkurrenzdruck auf dem Heimatmarkt und die sich etwas abkühlende Wirtschaftsentwicklung in China. Das führt dazu, dass Posco die rasant steigenden Preise für Eisenerz und Kokskohle kaum an seine Kunden weitergeben kann. Zu Jahresbeginn musste der Konzern ebenso wie zu Beginn des vierten Quartals 2010 auf Preiserhöhungen für seinen Stahl verzichten. Posco musste sogar Rabatte einräumen, um die Nachfrage auf dem Heimatmarkt zu beleben. Rund zwei Drittel seines Umsatzes macht der Konzern in Südkorea.
Die Rohstoffpreise steigen derweil weiter. Zum Jahresbeginn seien die Bezugskosten für Eisenerz und Kokskohle gleichermassen um acht Prozent im Vergleich zum Vorquartal gestiegen, sagte Unternehmenschef Chung Joon Yang in einer Präsentation vor Analysten. Die Situation verschärft sich zudem durch das dramatische Hochwasser im australischen Bundesstaat Queensland, wo wichtige Kohleminen ihre Produktion einstellen mussten. Posco bezieht 60 Prozent seines Erzes und seiner Kohle aus Australien.
Im gesamten vergangenen Jahr konnte Posco dagegen Zuwächse im Vergleich zum Krisenjahr 2009 verbuchen. Der Umsatz stieg um 20,9 Prozent auf 32,6 Billionen Won, der operative Gewinn um 60 Prozent auf 5 Billionen. Unter dem Strich blieben 4,2 Billionen übrig, rund ein Drittel mehr als 2009. In diesem Jahr rechnet Posco mit einem Umsatzanstieg von elf Prozent auf 36 Billionen Won. Was davon als Gewinn übrig bleiben könnte, liess Posco offen./enl/stb/tw

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