PRESSE/Auch in Deutschland laufen Toyota Kunden davon
HAMBURG (awp international) – Wegen des Gaspedal-Debakels bei Toyota machen auch in Deutschland etliche Autokäufer einen Bogen um den japanischen Weltmarktführer. «Seit die negativen Schlagzeilen vor gut zehn Tagen begannen, ging bei uns in Deutschland der Absatz um rund 20 Prozent zurück», sagte Toyota-Deutschlandchef Alain Uyttenhoven der «Wirtschaftswoche».
Toyota muss allein in Deutschland rund 216.000 Autos wegen klemmender Gaspedale zurückrufen und will damit in der kommenden Woche beginnen. In ganz Europa sind 1,8 Millionen Autos betroffen. Uyttenhoven zufolge kann das Kraftfahrtbundesamt erst Ende Februar die offiziellen Rückrufbriefe verschicken. Toyota wolle aber mit dem Beginn der Rückrufaktion nicht so lange warten.
Allerdings wird sich der Austausch der fehlerhaften Teile über mehrere Wochen hinziehen. «Bereits Ende der kommenden Woche werden wir an die Händler die Teile verschickt haben, die nötig sind, um die Gaspedale von 56.000 Fahrzeugen in Europa zu modifizieren» wird Uyttenhoven von der «Wirtschaftswoche» zitiert. «In den Wochen danach werden wir weitere 90.000 Teile pro Woche ausliefern.»
Zu Vorwürfen, Toyota habe von dem Problem bereits seit 2007 gewusst, aber nicht angemessen reagiert, sagte der Deutschland-Chef, 2007 habe das Gaspedal eines Toyota Auris in zwei Fällen Geräusche gemacht oder geruckelt. Zudem habe es 2008 Kundenbeschwerden gegeben. «Das Thema wurde von den Kunden jedoch niemals als ein Sicherheitsproblem geschildert», sagte Uyttenhoven. «Unsere Tests haben ergeben, dass das Pedal nur dann klemmt, wenn das Auto in der Kälte war, dann schnell aufgeheizt wird und zusätzlich Nässe im Spiel ist. Es war nicht leicht, das herauszufinden.»/kf/DP/stb