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PRESSE/DE: Staatsanwaltschaft will KfW-Ermittlungen einstellen

FRANKFURT (awp international) – Die Millionen Euro teuere Panne bei der staatlichen KfW Bankengruppe im Zusammenhang mit der Lehman-Pleite wird nach einem Zeitungsbericht voraussichtlich kein Nachspiel vor Gericht haben. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft wolle ihre Ermittlungen wegen der KfW-Überweisung von rund 320 Millionen Euro an die US-Investmentbank Lehman Brothers nach deren Zusammenbruch am 15. September 2008 einstellen, schreibt die “Süddeutsche Zeitung” (Montag).
Dies habe die zuständige Fachabteilung entschieden. Sofern dagegen die Generalstaatsanwaltschaft als vorgesetzte Behörde keinen Einspruch einlege, sei das Ermittlungsverfahren beendet.
Die Staatsanwaltschaft hatte damals Ermittlungen gegen mehrere Vorstandsmitglieder wegen Veruntreuung von Bankvermögen eingeleitet. Im Fokus standen vor allem die von der KfW wegen der Panne fristlos gekündigten Vorstandsmitglieder Detlef Leinberger und Peter Fleischer, die für das Risikomanagement verantwortlich waren. Nach Angaben der Zeitung haben sie jetzt gute Chancen, von der KfW nachträglich Gehälter und Boni zu kassieren. Die Bankengruppe wollte sich laut “SZ” dazu nicht äussern. Auch die Staatsanwaltschaft habe keine Stellungnahme zum Stand des Verfahrens abgeben wollen.
Von den versehentlich nach New York überwiesenen 320 Millionen Euro hat die KfW inzwischen dem Bericht zufolge gut 200 Millionen erstattet bekommen./tom/DP/zb

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