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PRESSESCHAU vom Wochenende 26 (03./04. Juni)

Zürich (awp) – Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:
UBS : Die Grossbank plant gemäss “NZZ am Sonntag” den Umbau ihrer 300 Geschäftsstellen in der Schweiz. “Wir werden über die nächsten drei Jahre sämtliche unserer Geschäftsstellen umbauen und dafür einen grösseren dreistelligen Millionenbetrag aufwenden”, zitiert die Zeitung den neuen UBS-Schweiz-Chef Lukas Gähwiler. Die Investitionen in die Geschäftsstellen sei “bitter nötig”. Zudem sollen die Geschäftsfelder Privatkundengeschäft, Private Banking, Investment Banking, Firmenkundengeschäft und Asset Management zu einer wirklich integrierten Bank werden. Um für diese Integration den Weg zu ebnen, soll die Anzahl der Regionen von zwölf auf zehn reduziert werden. (NZZaS, S. 23; siehe sep. Meldung)
Sarasin: Sarasin-CEO Joachim Strässle kommentierte die Gerüchte, wonach der Hauptaktionär Rabobank sein Sarasin-Paket verkaufen will, gegenüber der “Finanz und Wirtschaft” folgendermassen: “Diese Gerüchte sind seit Jahren ein Dauerbrenner. Faktum ist, dass Rabobank und Sarasin seit Jahren gut zusammenarbeiten und immer enger zusammenrücken. Ein Verkauf ist nicht geplant.” Aktuell bestünden Absichten für “eine noch wesentlich engere Kooperation” im Private Banking in Holland. “Auch deshalb wäre ich sehr erstaunt, wenn Rabobank uns verkaufen würde”. Zum Ergebnis für das erste Halbjahr, sagte der CEO: “Wir werden unsere Ziele voraussichtlich erreichen, wir haben die Kosten unter Kontrolle.” Trotz der Unsicherheiten im Markt könne man zufrieden sein mit der Ertragssituation. (FuW, S. 1/12; siehe sep. Meldung)
KPT: Die Krankenkasse hatte 2006 ein Aktienprogramm lanciert, welches den Mitarbeitern und dem Management samt Verwaltungsrat erlaubte, Aktien der Versicherung für 28 bis 40 CHF zu kaufen. Nach der Bekanntgabe der Fusion von KPT mit Sanitas werden die Aktien nun zurückgekauft, für 600 CHF. Walter Bosch, Präsident der KPT, erklärt den damals tiefen Preis im Interview mit der “SonntagsZeitung”: “Es war das Ziel, möglichst viele Mitarbeiter zu beteiligen, deshalb hat man versucht, den Kaufpreis möglichst tief zu halten.” Deshalb sei auch der Wert der Firma bei der Berechnung des Aktienpreises nicht relevant gewesen. Auch sei ihm die Dimension des Geldsegens gar nicht bewusst gewesen, so Bosch. Die sei ihm erst nach der Fusion bewusst geworden. (SoZ, S. 51)
Migros: Seit Jahren schrumpfen die selbstständigen Detailhändler. Die Migros Aare hat nun ein Konzept mit dem Namen “VOI” geschaffen, welches ein Comeback der alten Dorfläden einläuten soll. Dabei sollen die VOI-Läden im Franchise-System geführt werden, wobei das Sortiment 5’000 Artikel beinhaltet und zu 90% bis 95% aus Migros-Produkten besteht. Dies berichtet die “NZZ am Sonntag”. Gemäss Artikel sind die anderen Migros-Genossenschaften jedoch noch skeptisch gegenüber dem neuen Franchise-System der Migros Aare. (NZZaS, S. 29)
BH Master Funds: Alan Howard, der Gründer des Londoner Hedge-Fonds Brevan Howard, zieht nach Genf. Dies berichtet die “SonntagsZeitung”. BH Master Fund heisst der Fonds, für welchen Howard von Genf aus die Hauptverantwortung tragen wird. Laut “SoZ” verwaltet der Fonds Investorengelder in der Höhe von 24 Mrd USD, so viel wie kein anderer in Europa. (SoZ, S. 53)
Pictet: Die Privatbank ist in den letzten Jahren stark gewachsen, die verwalteten Vermögen haben sich seit 2005 verdoppelt. Auch weiterhin ist es ein Ziel der Bank, zu wachsen, wie Jacques de Saussure, Seniorpartner der Bank, in einem Interview mit der “Finanz und Wirtschaft” ausführte: “Wir haben die Bankenplattform geändert und Kapazitäten geschaffen – und wollen nun wachsen”. Die Krise habe man gut überstanden, erklärte Saussure weiter. Man habe sogar namhafte Neugeldflüsse verzeichnen können. “Eine Bank, die keine Markt- und kommerziellen Risiken übernimmt, in der sich die Gesellschafter persönlich engagieren – das ist ein Modell, zu dem sich die Investoren hingezogen fühlen”, gibt sich Saussure überzeugt. (FuW, S. 19)
CH/FINMA: Für den Chef der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA), Patrick Raaflaub, liegen in der Schweiz “alle Zutaten für eine kräftige Immobilienblase” vor. Es gebe “extrem tiefe Zinsen, den Glauben der Leute, Immobilien seien praktisch risikolose Anlagen, eine grosse Nachfrage und stark steigende Preise zumindest in einigen Regionen,” sagte Raaflaub in einem Interview mit der “NZZ am Sonntag”. Die FINMA sei verpflichtet, genau hinzuschauen. Für die Behörde sei es aber schwierig, bei den Banken bremsend auf die Vergabe der Hypotheken hinzuwirken. Diese sei letztlich Sache des Risiko-Managements der Banken. (NZZaS, S. 26; siehe sep. Meldung)
CH/Siegenthaler: Für den zurückgetretenen ehemaligen Chef der Eidgenössischen Finanzverwaltung, Peter Siegenthaler, ist die “Too big to fail”- Problematik ungelöst. Die Grossbanken würden ein zu grosses Risiko für die Schweiz darstellen, auch institutionell, wie Siegenthaler im Interview mit der “SonntagsZeitung” erklärte. Seine Arbeitsgruppe konkretisiere Momentan die Leitlinien, welche sie im April vorgelegt hatten. “Ich bin zuversichtlich, dass wir bis Ende August einen substantiellen Bericht vorlegen können”, so Siegenthaler. Hauptziel bleibe dabei, dass sich auch die grössten Institute im Krisenfall “abwickeln lassen, und zwar so, dass die systemrelevanten Funktionen jederzeit gewährleistet bleiben”. (SoZ, S. 15/17)
dl/ps

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