PRESSESCHAU vom Wochenende 42 (22./23. Oktober)
Zürich (awp) – Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom vergangenen Wochenende:
UBS: CEO ad interim Sergio Ermotti will einen deutlich weniger aggressiven Kurs einschlagen als sein Vorgänger Oswald Grübel, wie die «SonntagsZeitung» laut einem Insider berichtet. Demnach soll die anvisierte Eigenkapitalrendite neu bei 10-15% ohne absolutes Gewinnziel liegen. Ausserdem soll bei der UBS, laut Aussagen des Insiders, der Anspruch aufgehoben werden, eine weltweit führende Investmentbank zu sein. Im globalen Devisengeschäft und Aktienhandel hingegen soll eine Spitzenposition erhalten bleiben. Weiterhin im Gespräch bleibt ein gross angelegter Stellenabbau im UBS-Investmentbanking. Am vergangenen Donnerstag hatte bereits das «Wall Street Journal» von geplanten Massenentlassungen berichtet. (SonntagsZeitung p.57)
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SWATCH: CEO Nick Hayek zeigt sich bezüglich der Ergebnisse des laufenden Jahres sehr optimistisch. Der September sei der stärkste Monat, den man bei der Swatch Group je erlebt habe, sagte Hayek gegenüber der «NZZ am Sonntag». Auch über das ganze Jahr gesehen sei der Uhrenhersteller auf Rekordkurs und der Konzernchef rechnet mit einem Umsatz von über 7 Mrd CHF. Hayek geht allerdings auch davon aus, dass das derzeit starke Wachstum zeitlich begrenzt ist und stellt für 2012 ein währungsbereinigtes Wachstum von 9-11% in Aussicht. (NZZaS p. 35)
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SARASIN: Laut einer Quelle der Zeitung «Sonntag» bekundet nun auch der Singapurer Staatsfonds, «Government of Singapore Investment Corporation» (GIC), Interesse an der basler Privatbank. Damit käme, neben Julius Bär und Raiffeisen, ein neuer Spieler in den Wettbewerb um die Bank Sarasin. Wem die bisherige Mehrheitsaktionärin Rabobank ihre Anteile verkaufen wird, bleibt aber weiterhin offen. (Sonntag p.25)
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ENERGIEDIENST: Das Stromunternehmen verzeichnet in der zweiten Jahreshälfte einen stabilen Stromabsatz im süddeutschen Versorgungsgebiet und in der Schweiz. «Bei Industrie- und Gewerbekunden sehen wir einen etwas höheren Umsatz», sagte CEO Martin Steiger in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft». Das Unternehmen gehe weiterhin von einer höheren Gesamtleistung und einem EBIT in etwa auf Vorjahresniveau für das zweite Semester aus, so Steiger. Erst im Jahr 2012 werde sich die Schliessung der Papierfabrik Allbruck zum Jahresende niederschlagen, so Steiger: «Es geht dabei um 80 bis 100 Gigawattstunden.» Bei der Produktion liege Energiedienst wegen des trockenen Jahres 2011 etwa 17% unter der Normalproduktion. «Wir gehen davon aus, dass sich die Situation bis Jahresende erholt, aber nicht mehr ganz ausgleicht.» (FuW, p.1, siehe separate Mitteilung)
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FRANKEN-STÄRKE: Swissmem-Präsident Hans Hess sieht durch die Franken-Stärke 10’000 Jobs in der Schweiz in Gefahr: «Ein Abbau von zwei bis drei Prozent der Stellen ist leider realistisch», sagte der Präsident des Branchenverbandes der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie in einem Interview mit dem «Sonntagsblick». «Das bedeutet für unsere Branche 2012 einen Verlust von 10’000 Stellen. 97% oder 320’000 Stellen bleiben aber erhalten», sagte Hess. Es gebe keine Desindustrialisierung der Schweiz wenn der Eurokurs von 1,20 CHF gehalten werden könne. Im Sommer sei die Gefahr einer flächendeckenden Verlagerung der Arbeitsplätze akut gewesen. «Wenn die Notenbank die Franken-Aufwertung nicht gestoppt hätte, wäre die Industrielandschaft Schweiz umgepflügt worden», sagte Hess. Aber rund die Hälfte der Firmen müsse im nächsten Jahr nochmals Kosten sparen, um ihre Konkurrenzfähigkeit zu stärken. (SonntagsBlick, siehe separate Mitteilung)
rb/uh