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Presseschau von swissinfo vom Samstag, 17. März 2001

Es gab nur eine Thema, das die Schweizer Zeitungen breit kommentierten: Mario Corti - neue CEO der SAir Group.

Dieser Inhalt wurde am 17. März 2001 - 13:27 publiziert

Thema Nummer 1 in den Samstagsausgaben der Schweizer Presse ist die Ernennung des bisherigen Nestlé-Finanzchefs Mario Corti zum neuen Verwaltungsrats-Präsidenten wie auch zum Konzernchef der SAir-Group. Die Reaktionen sind allgemein positiv, auch in der Presse. Das Boulvard-Blatt BLICK schwärmt:

"Corti ist wie ein Sechser im Lotto"

Die BASLER ZEITUNG spricht von einer Herkulesaufgabe, die auf Corti zukomme, denn die heutige SAir sei eine Fehlkonstruktion mit morschen Balken. Aber, so die BAZ:

"Kenner trauen ihm zu, dass er sich auch die noch fehlende Fachkenntnis in Sachen Luftverkehr und operative Führung eines Konzerns rasch aneignet."

Damit ist auch der BUND einverstanden. Das Berner Blatt äussert aber dennoch gewisse Vorbehalte:

"Dass er noch nie die Funktion des obersten Konzernchefs innehatte, ist ein Handicap. Auch hier ist auf eine steile Lernkurve zu hoffen."

Die Westschweizer Zeitung LE TEMPS thematisiert, wie zahlreiche andere Zeitungen, das Thema der Doppelfunktion Cortis:

"Ein Problem ist ungelöst. Wie seine Vorgänger kumuliert auch Corti mehrere Funktionen: Er wird Konzernchef wie auch Verwaltungsratspräsident, ein Doppelmandat also, was zuvor von vielen Seiten kritisiert worden war."

Sobald der Verwaltungsrat die künftige Strategie definiert habe, müssten die strategischen und operativen Funktionen wieder getrennt werden, schreibt der TAGES-ANZEIGER in seinem Kommentar, denn:

"Es ist denkbar schlecht, wenn der VR-Präsident praktisch sich selber kontrolliert. Und schliesslich gehört auch ein ausgewiesener Airline-Manager an die Spitze der SAir-Group."

Ob Corti in der Lage ist, die trudelnde SAir-Group aufzufangen und vor dem Crash zu bewahren, wird die Zukunft zeigen. Diese Fragen könnten erst in einem oder in zwei Jahren beantwortet werden, meint die BERNER ZEITUNG. Vorläufig orientiere man sich am besten an dem, was Kenner über Corti sagten, nämlich:

"Er gilt als hochintelligent und in seinem Fach kompetent, als lernfähig, loyal und fähig, die Leute zu motivieren. Das sind gute Voraussetzungen."

Die BAZ mahnt zu Vorsicht, denn noch sei kein einziges Problem gelöst:

"Die SAir-Group ist nicht einmal am Anfang ihrer Sanierung, sondern erst am Beginn des Anfangs."

Viel Zeit zum Einarbeiten bleibe Corti nicht, schreibt der BUND:

"Die SAir verliert täglich sehr viel Geld. Schafft er die Rettung der Swissair-Gruppe, wird man wohl ein Denkmal für ihn errichten müssen."

Von Corti hänge nun die Existenz der SAir-Group ab, schreibt der TAGI am Schluss des Kommentars. Oder:

"Geht der Finanzexperte gar als Liquidationsverwalter in die Geschichte ein? Sicher ist nur eines: die SAir-Group in der heutigen Form gibt es nicht mehr lange."

Für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG ist klar, dass die Sanierung der Swissair nicht ohne Schnitte und Auslagerungen abgehen kann. Und:

"Der bisherige Freizeitflieger Corti muss sich als neuer SAir-Captain auf einen unruhigen Flug mit beunruhigtem Personal an Bord einrichten."

Gaby Ochsenbein

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