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Renaissance der Bergdörfer

Seit Jahren leiden Bergdörfer in der Schweiz und im übrigen Europa unter Abwanderung. Schulen müssen schliessen, weil Schüler fehlen, und Wohnhäuser werden zu Ferienhäusern.

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Maiensäss

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Schweizer Berghütten verfallen trotz Kaufinteressenten

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Viele ungenutzte Maiensässe stehen zum Verkauf – zu Spottpreisen. Doch ein Ferien- oder Wohnhaus daraus zu machen, ist gar nicht so einfach.

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Dies könnte sich jedoch ändern. Dank der Digitalisierung könnten wieder mehr Menschen zurück aufs Land und in Randregionen ziehen. Dort ist die Lebensqualität höher, und die Lebenskosten sind niedriger. Und die Pandemie zeigte, dass viele Bürojobs problemlos auch von zuhause erledigt werden können.

“Seit 30 Jahren prognostizieren Forscher eine breitflächige Einführung von Telearbeit, auch weil sie Lösungen für einige Probleme im Zusammenhang mit der Mobilität bietet,” sagte Vincent Kaufmann, Professor für Stadtsoziologie und Mobilitätsanalyse an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL), in einem Interview mit swissinfo.ch zur Pandemie. “Jetzt erkennen sowohl Arbeitnehmende als auch Unternehmen und öffentliche Dienste, dass es funktionieren kann.”

Umfragen zeigen, dass die Beliebtheit von Homeoffice drastisch gestiegen ist. Vor der Pandemie haben wir im Rahmen einer Reportage mit einigen Menschen gesprochen, die das Stadtleben hinter sich gelassen haben und auf dem Land leben.

“Weg vom Trubel arbeitet man konzentrierter als in der Stadt, wo man über Mittag rausgeht und jemanden trifft – und plötzlich ist es halb drei,” fügt der Dokumentarfilmer Reto Caduff an, der in der Ostschweiz hoch über dem Walensee lebt.

“Anfänglich hatten wir nur die Hälfte des Einkommens, das wir früher in Basel erzielten, und dennoch blieb uns nach Abzug der Kosten etwa dasselbe,” sagt Martin Hoch, ein Journalist, der nun in Laax, Graubünden, lebt, im Rahmen einer Reportage gegenüber swissinfo.ch.

Hoch und Caduff konnten sich beide dank der Digitalisierung von den Bergen aus eine berufliche Existenz aufbauen.

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Berge

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Dank Digitalisierung in den Bergen leben und arbeiten

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Zwei Drittel der Fläche der Schweiz sind Berggebiete. Die meisten Bergregionen haben mit Abwanderung zu kämpfen, denn es fehlen Arbeitsstellen. Könnte die digitale Revolution die Rettung sein? Wir haben Personen besucht, die dank moderner Infrastruktur in den Bergen leben und arbeiten können.

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Neue Bewohnerinnen und Bewohner wie Hoch und Caduff sind für entlegene Orte hoch willkommen. Denn sie sind meist gut ausgebildet, verdienen gut und sind auch an der Integration in kleineren Dorfgemeinschaften interessiert.  

So suchen abgelegene Dörfer nach Wegen, um neue Einwohnerinnen und Einwohner anzulocken.

Gemeinden bieten niedrige Steuern, subventionierte Energie- und Transportabonnements, Zuschüsse für Versicherungen und Rabatte in Dorfläden. Die Gemeinde Gambarogno im Kanton Tessin erregte letztes Jahr Aufsehen, als sie rustikale, alte Steinhäuser für 1 Franken anbot, um den Dorfkern von Monti Scìaga wieder zu beleben.

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Altes Steinhaus und Aussicht

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Ein Franken für ein Häuschen mit Seesicht

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Ein Steinhaus für einen Schweizer Franken. Sofern man sich verpflichtet, es zu renovieren. Das ist in einem abgelegenen Tessiner Weiler geplant.

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Die Walliser Gemeinde Albinen versprach Neuzuzügern 25’000 Franken pro erwachsener Person und 10’000 pro Kind. Es gab natürlich einige Haken: Die Familie musste mindestens 200’000 Franken vor Ort investieren und mindestens zehn Jahre dort leben.

Andere Orte versuchen ihr Glück mit Unternehmen. Dem kleinen Ort Gondo, auch im Wallis, ist es gelungen, dank des niedrigen Strompreises das Rechenzentrum einer Computerfirma anzulocken und dem Unternehmen Kühlräume in der alten Zivilschutzanlage zur Verfügung zu stellen.

Interessiert Sie das Leben in den Alpen? Dann ist der englischsprachige Newsletter Life in the Alps unseres Kollegen Dale Bechtel ein must-read. Er berichtet in regelmässigen Abständen von der Wiederentdeckung des Lebens in den Alpen.

Einen Grund, den er kürzlich unter die Lupe nahm, ist der zunehmende Mangel an Arbeitskräften vor Ort als Folge der Abwanderung. So richteten sich Unternehmen des Kantons Wallis im Vorjahr eine Website valais4you.ch ein, um nach potentiellen Mitarbeitenden zu suchen. Zu vergeben waren ungefähr 1000 Facharbeiter-Stellen. Sie suchten Ingenieurinnen, Köche, Pflegerinnen und Kellner.

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Der Wandel in der Schweizer Berufslandschaft hat bereits begonnen

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Nach der Mechanisierung, der Elektrifizierung und der Automatisierung ist die Digitalisierung der nächste grosse technologische Schritt, der die Arbeitswelt ein weiteres Mal auf den Kopf stellen wird. In den Industrieländern werden sich 40 bis 50% der Jobs verändern, oder ganz verschwinden. Dies prognostiziert eine StudieExterner Link von Carl Benedikt Frey und Michael Osborne, Ökonomen an…

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Tragfähige Zukunft für Bergregionen gesucht

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht In der Schweiz zum Beispiel lebt nur einer von sieben Bewohnern in den Alpen, obschon fast zwei Drittel des Territoriums des Landes als alpin gelten. 1800 lag das Verhältnis noch bei mehr als eins zu fünf. Jüngst fand in Poschiavo die “AlpenWoche” statt, an der Fachleute aus allen acht Alpenländern teilnahmen. Das Thema der Konferenz…

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Aus unserem Archiv: Fotogalerie Leben in den Schweizer Alpen

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Nicola Roner & Juliane Hieber

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Eröffnung eines Nachtclubs im abgelegenen Scuol

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Bevor Juliane und Nici das “Cult” eröffneten, mussten Jugendliche aus dem Engadiner Scuol kilometerweit fahren, um Spass zu haben.

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