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Rettungskette Schweiz unterwegs ins indische Erdbebengebiet

Eingestürztes Haus im indisch-pakistanischen Erdbebengebiet. Keystone

Mitglieder der Rettungskette Schweiz sind am Samstagmorgen nach Indien abgeflogen. Sie sollen bei der Suche nach Verschütteten helfen. Nach letzten Angaben sind beim Erdbeben Tausende von Menschen ums Leben gekommen.

Das Epizentrum des schweren Erdbebens, das am Freitagmorgen (26.1.) mit einer Stärke von 7,9 den indischen Subkontinent erschütterte, liegt im Bundesstaat Gujarat, nahe der Grenze zu Pakistan. Die Zahl der Todesopfer steigt stetig an. In einem Bericht des indischen Fernsehsenders Zee News war von möglicherweise über 11’000 Toten die Rede. Auch der Innenminister von Gujarat sagte, die Zahl der Toten werde 10’000 übersteigen.

Jedes zehnte Haus in Bhuj zerstört

Allein in der Stadt Bhuj, unweit des Epizentrums, sind offenbar rund 6’000 Menschen ums Leben gekommen. Bhuj hat 150’000 Einwohner. Das einzige funktionierende Spital der Stadt ist völlig überlastet. Die wenigen Aerzte der Klinik der Luftwaffe arbeiteten pausenlos, um in Notoperationen Menschenleben zu retten. Die Klinik ist hoffnungslos überfüllt. Das zivile Spital von Bhuj wurde durch das Erdbeben zerstört. Bis Samstagmittag wurden 188 Nachbeben registriert, 15 davon mit einer Stärke von über 5,0.

Unterwegs an den Einsatzort

48 Mitglieder der Rettungskette Schweiz sind laut Mitteilung der DEZA unterwegs ins Katastrophengebiet. Sie sollen bei der Suche nach Opfern helfen und Hilfsgüter des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) ins Erdbebengebiet bringen. Wie Toni Frisch vom Schweizerischen Katastrophenhilfekorps (SKH) erklärte, flog die Rettungskette mit 18 Tonnen Material nach Indien. 8 Tonnen seien Rettungsausrüstung. 10 Tonnen seien Hilfsgüter wie Plastikplanen und Wolldecken.

Suchhunde mit dabei

Die Schweizer Helfer sollen in der Stadt Bhuj zum Einsatz kommen. Bei der Suche nach Verschütteten werden sie von neun Suchhunden unterstützt. Die indische Regierung hatte am Freitag das Hilfsangebot der Schweiz für den Einsatz der Rettungskette entgegen genommen. Bereits am Freitagabend flog ein SKH-Nothilfe-Team zur Abklärung der dringendsten Bedürfnisse und zur Vorbereitung des Einsatzes nach Indien.

Spendenaufruf der Glückskette

Die Glückskette der SRG SSR idées suisse hat einen Spendenaufruf für die Erdbebenopfer in Indien gestartet. Für Soforthilfe hat die Organisation bereits 250’000 Franken zur Verfügung gestellt. Auch das HEKS hat bereits 100’000 Franken bewilligt und die Caritas stellt einen Betrag von 250’000 Franken für die Nothilfe zur Verfügung. Das Spendenkonto lautet: PC 10-15000-6, Vermerk “Erdbeben Indien”.

Swissinfo und Agenturen

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