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Roger Federer – König von Australien

Stolz präsentiert Roger Federer seinen Australian Open-Siegerpokal. Keystone

Roger Federer bestätigt seine absolute Top-Form. Im Final des Internationalen Tennisturniers von Australien bezwingt er den Russen Marat Safin in nur drei Sätzen mit 7:6 (7:3), 6:4, 6:2

Dies ist der zweite Sieg in einem Grand Slam-Turnier für die neue Nummer Eins der Tenniswelt.

Roger Federer hat es geschafft: Bei seinem ersten Auftritt als Nummer 1 hat der 22-jährige Baselbieter den Russen Marat Safin ohne grosse Mühe mit 7:6, 6:4, 6:2 geschlagen. Federer brauchte wenig mehr als zwei Stunden um sich seinen zweiten Grand-Slam-Titel zu sichern.

Roger Federer, der neue Weltranglisten-Erste, erhält ein Preisgeld von umgerechnet rund 1,2 Millionen Franken. Safin, der 2000 die US Open gewonnen hatte, bekommt die Hälfte.

Vorentscheidendes Tiebreak

Nach 2 Stunden 15 Minuten verwandelte Federer den Matchball zum 7:6 (7:3), 6:4, 6:2 und setzte damit dem Abstecher nach Australien die Krone auf – zwei Tage, nachdem er sich erstmals den Platz an der Spitze des Technischen Rankings gesichert hatte. Das Ergebnis im Final ist selbstredend für den Spielverlauf: Je länger die Begegnung dauerte, desto mehr beherrschte der Schweizer das Geschehen auf dem Court in der Rod-Laver-Arena.

Das gewonnene Tiebreak im Startabschnitt hatte bereits vorentscheidenden Charakter. Derweil Roger Federer sein Niveau zu halten beziehungsweise in den entscheidenden Momenten, bei den so genannten Big Points, zu steigern vermochte, schien Safin nach dem 6:7 nicht mehr an seine Chance zu glauben. Auch der Russe, der in Melbourne im Final vor zwei Jahren bereits dem Schweden Thomas Johansson unterlegen war, musste einsehen, dass gegen Federer in dessen aktueller Form nichts auszurichten ist.

Gewaltiger Vorsprung in der Weltrangliste

Mit dem dritten grossen Triumph innert sieben Monaten hat sich Federer in der neuen Weltrangliste einen gewaltigen Vorsprung verschafft. Am Montag steht er mit 5225 Punkten zu Buch und liegt damit 880 Zähler vor seinem Halbfinal-Gegner in Melbourne, dem Spanier Juan Carlos Ferrero (4345). Der bisherige Leader, der Amerikaner Andy Roddick, wird mit 4335 Punkten als Nummer 3 geführt werden. Die riesige Marge, die beinahe dem Total für einen Grand-Slam-Sieg (1000) entspricht, muss allerdings relativiert werden. Federer hat bis zum Ende Mai beginnenden French Open, in dem er im vergangenen Jahr wie 2002 bereits in der Startrunde gescheitert war, ungleich mehr Punkte zu verteidigen als seine ersten Verfolger — im Vergleich zu Roddick etwa doppelt so viele.

Safin seinerseits wird im Ranking einen grossen Sprung nach vorne tun. Der Russe, der im letzten Jahr wegen einer Handgelenk-Verletzung bis auf Position 86 zurückgefallen war, stösst in etwa an die 33. Stelle vor.

swissinfo und Agenturen

8.8.81: Geburt von Roger Federer in Basel
1989: erste Schritte auf dem Tennisplatz
1998: Abschluss der Junioren-Karriere als Weltbester, Start im Profi-Zirkel
1999: Aufstieg in die Top 100 der ATP
2000: erste (nicht erfolgreiche) Finalspiele in Marseille und Basel, 4. Platz an den Olympischen Spielen in Sydney
2001: erster Sieg in Mailand, Qualifikation für die Achtelsfinale in Wimbledon (mit einem Sieg über Pete Sampras)
2002: weitere Finalspiele (Sydney, Hamburg und Wien)und Aufstieg in die Top 10 2003: Siege bei 7 Turnieren, darunter Wimbledon und Masters Huston, Saisonende als Nr. 2. Im Dezember überraschend Trennung von Trainer Peter Lundgren
30.1.2004: mit dem Sieg über Juan Carlos Ferrero im Halbfinal des Australian Open Aufstieg an die Spitze, ATP-1.
1.2.2004: Gewinn des Australian Open gegen den Russen Marat Safin.

Roger Federer hat bis jetzt 12 Einzeltitel und 6 Doppeltiel gewonnen.

2003 gewann er unter anderem das Turnier von Wimbledon und das Masters von Huston.

Bis Freitag war er die Nummer Zwei in der Tennis-Weltrangliste, nun steht er zuoberst auf dem Podest.

Im Lauf seiner Karriere hat er rund 7,7 Millionen US-Dollar an Preisgeldern erkämpft.

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