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Rosige Aussichten für Schweizer Wirtschaft

Der private Konsum - einer der treibenden Wirtschafts-Motoren. Keystone

Die Schweizer Wirtschaft ist in noch besserer Form als bisher angenommen. Deshalb korrigiert die Konjunktur-Forschungsstelle KOF der ETH Zürich ihre Wachstumsprognosen nach oben.

Für das Jahr 2007 rechnet die KOF mit einer Steigerung des Bruttoinlandproduktes um 2,4% – und die Aussichten für das nächste Jahr sind ebenso optimistisch.

Mit einem Wirtschaftswachstum von 2,4% in diesem und 2,5% im nächsten Jahr prognostiziert die KOF für die Schweiz eine wirtschaftlich erfolgreiche nahe Zukunft.

Damit sind die Zürcher Konjunkturforscher deutlich zuversichtlicher als noch im Herbst 2006, als sie ein Wachstum von 2,1% in Aussicht gestellt hatten. Für 2008 sagten sie 1,5% Wachstum voraus.

Der Optimismus der KOF-Experten gründet vor allem auf ihren Modellen, welche für die nächsten zwei Jahre bei einer weiteren Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt praktisch keinen Teuerungsdruck signalisieren.

Selbst den Leitzins sollte die Schweizerische Nationalbank (SNB) auf dem gegenwärtigen Niveau belassen, so der Rat der KOF-Experten. Es sei nämlich die Gefahr nicht auszuschliessen, dass die SNB mit höheren Zinsen über die Hypotheken einen Teuerungsschub auslösen könnte.

Vorübergehende Abschwächung

Zwar schwäche sich das Wirtschaftswachstum im zweiten und dritten Quartal des laufenden Jahres vorübergehend etwas ab, jedoch weniger stark als befürchtet. Bereits Ende Jahr steige die Wachstumsrate aber wieder auf über 2%, heisst es in der KOF-Frühjahrsprognose.

Im April 2007 blicke die Schweiz auf acht Quartale mit Wachstumsraten des realen Bruttoinlandprodukts (BIP) von über 2% zurück.

Exporte leiden etwas

Im laufenden Jahr würden sich die aussenwirtschaftlichen Impulse vorübergehend abschwächen, worunter die Exporte zu leiden hätten. Bereits zum Ende dieses Jahres ist jedoch wieder mit einem stärkeren Wachstum der Weltwirtschaft und damit auch der schweizerischen Exporte zu rechnen.

Bei den Investitionen geht die Hochkonjunktur 2007 allerdings zu Ende. Das Wachstum der Ausrüstungs-Investitionen sinkt nach KOF-Angaben im gesamten Prognosezeitraum unter die 4%-Marke, und die Bauinvestitionen werden 2008 erstmals seit Jahren wieder einen Rückgang verzeichnen.

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KOF

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Die Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich (Eidgenössische Technische Hochschule) ist bekannt für ihre fundierten Prognosen zur Entwicklung der Schweizer Wirtschaft und der Konjunktur. Der monatliche Barometer des Instituts zeigt die zu erwartende Entwicklung der Schweizer Wirtschaft in der nächsten Zukunft auf.

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Privater Konsum als Wachstumstreiber

Wichtige Wachstumstreiber bleiben dem Szenario zufolge der private Konsum, der einen Ausgleich schaffen sollte für die vorübergehende Abschwächung der Auslandsnachfrage, und die Ausrüstungs-Investitionen.

Dem privaten Konsum zugute kommt eine weitere zunehmende Beschäftigung mit steigenden Löhnen. Für dieses und das nächste Jahr geht die KOF von einer Arbeitslosenquote von 2,8% aus nach 3,3% im letzten Jahr, obwohl die Zuwanderung von qualifizierten Arbeitskräften aus den umliegenden EU-Ländern in bisher schon bekannten Ausmass anhalten dürfte.

Trotz der guten Konjunkturlage ist in der Schweiz in den kommenden beiden Jahren nicht mit inflationärem Druck zu rechnen. Die KOF sieht die Inflationsraten deutlich unter 1%.

Franken rauf – Dollar runter

Der Franken dürfte sich laut den Einschätzungen der KOF gegenüber dem Euro wieder etwas aufwerten. Dies vor allem, wenn die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen unverändert lässt.

Auch die tiefen Inflationsraten und anhaltend hohe Ertragsbilanzüberschüsse sprechen nach Ansicht der KOF für einen festeren Franken. Beim Dollar rechnet die KOF mit einer deutlichen Abwertung.

swissinfo und Agenturen

Das Bruttoinlandprodukt (BIP) misst die Leistung der nationalen Wirtschaft im Laufe eines Jahres. Es ist die breiteste Messung der Wirtschaftstätigkeit, die in einem Staat durchgeführt wird.

Das BIP misst die Gesamtproduktion der Güter und Dienste, die in der Schweiz produziert wurden, sofern sie nicht verbraucht werden, um davon andere zu produzieren.

Die Nationalität der Unternehmen, die diese Güter und Dienste in der Schweiz produzieren, spielt keine Rolle.

Nimmt man die Ausland-Einkünfte von Schweizer Einwohnern dazu und zieht die aus der Schweiz abfliessenden Einkünfte im Ausland lebender Personen ab, erhält man das Bruttosozialprodukt (BSP).

BIP-Wachstum in % für 2007 und 2008:

Staatssekretariat für Wirtschaft: 2,0 / 1,7

Schweizerische Nationalbank: 2,0

Konjunkturforschungsstelle ETH: 2,4 / 2,5

UBS: 1,8 / 2,0

Credit Suisse: 2,2

Basel Economics BAK: 2,1 / 2,0

Créa: 1,6 / 1,8

Internationaler Währungsfonds: 2,0

OECD: 2,2 / 2,0

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