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Sabena: Ja zu mehr Kapital – SAir tönt Ausstieg an

Ausstieg bei Sabena - trotz Zustimmung der Aktionäre zur erneuten Finanzspritze? swissinfo.ch

In Brüssel sagen die Aktionäre Ja zur Rekapitalisierung der Sabena. Doch die Schweizer Luftverkehrs-Holding SAirGroup distanziert sich immer deutlicher von ihrem Engagement bei Sabena.

Am Freitag (23.02.) hat man in Brüssel die belgische Airline Sabena “gerettet”. Eine ausserordentliche General-Versammlung der Fluggesellschaft hat die Rekapitalisierung der finanziell angeschlagenen Airline mit 250 Mio. Euro (umgerechnet rund 380 Mio. Franken) genehmigt.

Der belgische Staat zeichnet über seine Gesellschaft Zephyr Fin Titel im Umfang von 100 Mio. Euro (rund 150 Mio. Franken), die Schweizer Luftverkehrsholding SAirGroup im Umfang von 150 Mio. Euro (rund 230 Mio. Franken). Die beiden Hauptaktionäre hatten die Finanzspritze bereits am vergangenen Montag gutgeheissen, nachdem die Gewerkschaften den Sanierungsplan für Sabena genehmigt hatten.

Andere Töne aus Zürich

Gleichzeitig spricht SAir-Verwaltungsrats-Präsident Eric Honegger in einem Brief an die Mitarbeiter der SAirGroup diese Woche: “Ein mittelfristiger Ausstieg aus unserem Engagement in Belgien ist eine mögliche Lösung”.

Damit bestätigte ein SAir-Sprecher am Freitag (23.02.) einen Bericht des Zürcher “Tages-Anzeigers”. Es handelt sich um die bisher deutlichste Aussage Honeggers gegen das Sabena-Engagement, seit die SAirGroup im vergangenen Januar eine Überprüfung ihrer Strategie angekündigt hatte.

Was gilt nun?

Seither fährt die SAirGroup im Falle ihres Belgien-Engagements einen Zick-Zack-Kurs. Diese Woche stimmte sie dem Sanierungsplan der Sabena zu und bewilligte eine weitere Finanzspritze von 230 Mio. Franken.

Gleichzeitig kündigte sie die mittelfristige Überprüfung der Zusammenarbeit mit dem belgischen Staat an. Die SAirGroup hält 49,9% an Sabena und hatte sich im vergangenen April in einem Aktionärsvertrag verpflichtet, die Beteiligung auf 85% aufzustocken, sobald die bilateralen Verträge zwischen der Schweiz und der EU ratifiziert sind.

swissinfo und Agenturen

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