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Sabena vor der Rettung

Die SAir-Group und Sabena werden wohl noch eine längere gemeinsame Zeit vor sich haben. Keystone

Der Verwaltungsrat der finanziell angeschlagenen belgischen Fluggesellschaft Sabena hat am Montag (19.02.) in Brüssel einer Finanzspritze von gut 380 Mio. Franken zugestimmt. Die Rekapitalisierung durch den belgischen Staat und die Schweizer Luftverkehrs-Holding SAirGroup wurde somit gutgeheissen.

Die belgische Fluggesellschaft Sabena, an der die SAir Group mit 49,5 Prozent und der belgische Staat mit 50,5 Prozent beteiligt sind, steht vor der Rettung.

Nach der Einigung zwischen der Unternehmens-Spitze und den Gewerkschaften der Sabena haben auch die zwei Hauptaktionäre den Sanierungsplan akzeptiert. Das teilten diese am Montag im Anschluss an ihre Verwaltungsrats-Sitzung in Brüssel mit.

Würfel gefallen?

Die SAir Group und der belgische Staat gaben grünes Licht für die Rekapitalisierung der Sabena um 250 Mio. Euro (384 Mio. Franken). Damit dürften die Würfel zu Gunsten der vom Konkurs bedrohten Sabena schon vor der ausserordentlichen Generalversammlung vom kommenden Freitag gefallen sein.

Der definitive Entscheid über die vorläufige Rettung der angeschlagenen Airline fällt nämlich erst am kommenden Freitag an der ausserordentlichen Aktionärs-Versammlung.

Der Sanierungsplan sieht einen Abbau von bis zu 700 der insgesamt 12’000 Stellen vor. An der Rekapitalisierung beteiligen sich die SAirGroup mit 150 Mio. Euro (230 Mio. Franken) und der belgische Staat mit 100 Mio. Euro (gut 150 Mio. Franken).

Dies sei jedoch nur ein “erster Schritt”, um Sabena wieder flott zu machen, hiess es in einer Verlautbarung der Gesellschaft. “Sabena wird damit am Freitag wahrscheinlich den Notfallbereich verlassen, das Unternehmen ist aber immer noch sehr krank”, sagte Sabena-Chef Christoph Müller in Brüssel.

Überdenken?

Für die fernere Zukunft halten sich beide Partner alle Optionen offen. Der Verwaltungsrat sei darüber ins Bild gesetzt worden, dass die zwei Haupt-Aktionäre die Bedingungen ihrer Partnerschaft langfristig neu beurteilen könnten, hiess es in Brüssel.

swissinfo und Agenturen

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