Schauspieler Paul Bühlmann gestorben
Paul Bühlmann ist tot. Der Schauspieler starb in der Nacht zum Samstag (15.07.) im Alter von 73 Jahren in einem Zürcher Krankenhaus. Bühlmann wirkte in zahlreichen Theaterstücken, Filmen, Musicals und Hörspielen mit.
Geboren am 12. Februar 1927, wuchs Paul Bühlmann in der Stadt Zürich auf, wo er bis zu seinem Tod lebte. Er sei denn auch zeitlebens "ein typischer Zürcher" gewesen, sagte Theater-Autor Hans Gmür auf Anfrage.
Bühlmann liess sich als junger Mann zum Schauspieler ausbilden. In frühen Jahren engagierte er sich in "gewerkschaftlich angehauchten" Arbeitertheatern, so Gmür. In den 50-er und 60-erJahren spielte Bühlmann in zahlreichen Radioaufführungen von Gmürs Musicals mit, so in "Bibi Balu" oder "Golden Girl".
Durchbruch als kleiner Ganove
Grosse Popularität erlangte der Schauspieler mit dem Film "Polizist Wäckerli in Gefahr": Zusammen mit Jörg Schneider spielte er das Ganoven-Duo "Feusi und Vögeli". Später wirkte er in unzähligen Theaterstücken - meist Schwänken - mit. Aber auch in ernsten Stücken wie Xavier Kollers Film "Das gefrorene Herz" (1979) fand Bühlmann seine Rollen.
Seinen absoluten Höhepunkt erreichte Bühlmann in der Titelrolle des Dialektstücks "De Schacher Sepp", wie Gmür sich erinnert. Das Stück, basierend auf dem bayerischen "Der Brandner Kasper", wurde 1990 im Zürcher Bernhard-Theater uraufgeführt.
In erster Linie Komiker
Bühlmann bevorzugtes Genre war laut Gmür der Schwank: Er habe sich in erster Linie als Komiker gesehen. "Paul Bühlmann war ein hervorragender Schauspieler", sagt Gmür, "aber ihm fehlte jedes Karrierestreben". Passend dazu sei er auch "kein Heuchler und Scharwenzler" gewesen. Als durchaus geselligen, eher wortkargen und ausgesprochen gradlinigen Menschen beschreibt Gmür den Verstorbenen.
Aufgrund eines Nierenversagens konnte Bühlmann in seinen letzten Theater-Jahren immer weniger auf der Bühne stehen. Vor einigen Jahren hat er die Schauspielerei ganz aufgeben müssen. Allzu geschwächt sei er gewesen von den Dialysen, denen er sich regelmässig mehrmals wöchentlich unterziehen musste, erklärt Gmür. Seine letzten Lebenswochen verbrachte Bühlmann im Spital.
swissinfo und Agenturen

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