
Schindler 2009: Rekordgewinn trotz Umsatzrückgang (Zus)
Zürich (awp) – Die Schindler Holding AG erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2009 zum zweiten Mal in Folge einen Rekordgewinn. Trotz eines Umsatzrückgangs von 9,5% auf 12’691 Mio CHF steigerte der Konzern den Reingewinn um 3,0% auf 653 Mio CHF. Für 2010 rechnet Schindler mit leicht rückläufigen Gewinnen und einer EBIT-Marge im Kerngeschäft von über 11,6%.
Dank den frühzeitig ergriffenen Massnahmen habe Schindler auch in diesem Jahr «vernünftige Zahlen» präsentieren können, sagte VR-Präsident Alfred Schindler am Donnerstag in Luzern vor den Medien. Vor allem auf operativer Ebene sei 2009 ein den Umständen entsprechend «sehr gutes» Jahr gewesen.
STARKER WÄHRUNGSEINFLUSS
Der EBIT im Konzern wurde in der Berichtsperiode um 9,6% auf 974 Mio CHF erhöht. Die Restrukturierungskosten und Sonderabschreibungen im Jahr 2009 werden mit 44 Mio CHF ausgewiesen. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn beläuft sich auf 625 Mio CHF. Den Aktionären soll erneut eine Dividende je Aktie bzw. je Partizipationsschein von 2,00 CHF ausbezahlt werden.
Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit blieb mit 1’052 Mio CHF erneut über der Milliarden Grenze. Der operative Free Cashflow stieg auf 961 Mio CHF an, nach 844 Mio CHF im Vorjahr.
Die Wechselkurse hätten erneut einen negativen Einfluss auf das Ergebnis gehabt. Die Betriebsleistung wurde mit 508 Mio CHF und der EBIT mit 43 Mio CHF belastet. Der negative Einfluss dürfte in Zukunft vermutlich noch zunehmen, so Schindler weiter.
Die Bilanzsumme betrug per 31. Dezember 2’739 Mio CHF, nach 2’823 Mio CHF im Vorjahr. Die Eigenkapitalquote beläuft sich auf rund 80%. Damit sei der Konzern «mehr als schönwettertauglich» aufgestellt, so Schindler. Die Rendite auf dem Eigenkapital (ROE) betrug 2009 28,7% nach 30,8% im Vorjahr.
AUFTRAGSEINGANG IM KERNGESCHÄFT RÜCKLÄUFIG
Im Kerngeschäft mit Liften und Fahrtreppen sank der Umsatz um 5,5% auf 8,281 Mrd CHF. Der EBIT erhöhte sich dagegen um 7,5% auf 962 Mio CHF, die entsprechende Marge wird mit 11,6% nach 10,2% im Vorjahr ausgewiesen.
Der Auftragseingang nahm um 9,1% auf 8’418 Mio CHF ab. Vom Rückgang betroffen sei vor allem das Neuanlagengeschäft in den USA, in Spanien, Grossbritannien, Australien und einigen osteuropäischen Ländern, sagte Konzernleiter Jürgen Tinggren. Es habe vor allem Auftragsverzögerungen gegeben, aber nur minimale Stornierungen.
Im vierten Quartal konnte der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahresquartal um 7% gesteigert werden konnte. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen. So könnte beim Auftragseingang 2010 etwas besser werden, so Tinggren weiter. Die Visibilität sei allerdings noch stark eingeschränkt.
ASIEN UND PAZIFIK IM FOKUS
Für den Liftbauer Schindler ist das Gebiet Asien/Pazifik «das Fundament für kommendes Wachstum». Rund 70% der im 2009 erstellten Neuanlagen wurden im Raum Asien und Pazifik realisiert. In Europa waren es 24%, in Amerika nur gerade 7%. Insgesamt wurden 470’000 Neuanlagen gebaut.
Ziel von Schindler ist es, die Präsenz im Hochleistungs- und Fahrtreppengeschäft in Asien weiter auszubauen. Der Gewinn von Marktanteilen soll jedoch nicht über tiefe Preise realisiert werden. Dem Wachstum sei auch durch das Fehlen von ausgebildeten Personal Grenzen gesetzt.
AUSBLICK VORSICHTIG
Für 2010 rechnet Schindler nach Belastung der Restrukturierungskosten von ca. 60 Mio CHF vor Steuern mit einem leicht rückläufigen Konzerngewinn. Im Kernbereich Aufzüge und Fahrtreppen soll die EBIT-Marge von 11,6% übertroffen werden. Dies sei anbetracht des konjunkturellen Umfelds eine «sehr steile Vorlage», sagte Schindler.
Die mittelfristigen Ziele bestätigte das Unternehmen. In 2 bis 3 Jahren bzw. nach der Finanzkrise soll ein Konzerngewinn von rund 900 Mio CHF und eine EBIT-Marge bei F&A von 14% erreicht werden.
AKTIE IM PLUS
Die Börse reagierte positiv auf die veröffentlichten Zahlen. Schindler PS steigen bis 13.40 Uhr um 2,8% auf 84,20 CHF, die Namenaktien verteuern sich um 2,2% auf 83,20 CHF. Der Gesamtmarkt (SPI) legt 0,77% zu.
an/ps