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Schindler 9 Mte: Mehr Gewinn bei Umsatzminus – 2009 Gewinn von 600 Mio CHF (AF)

(Vollständig umgeschrieben und um weitere Details wie die zusätzlichen Restrukturierungskosten ergänzt)
Hergiswil (awp) – Die Schindler Holding AG kann sich in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise gut behaupten und hat bei sinkendem Umsatz den Gewinn gesteigert. Der Aufzug- und Fahrtreppenhersteller erlitt zwar in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2009 beim Umsatz einen Rückgang um 11,4% auf 9’092 Mio CHF und der Auftragseingang verschlechterte sich um 16,6% auf 9’214 Mio CHF.
Den Betriebsgewinn auf Stufe EBIT steigerte Schindler jedoch um 12,7% auf 746 Mio CHF. Der Reingewinn vor Minderheiten erhöhte sich um 6,3% auf 505 Mio CHF, nach Minderheiten kletterte dieser auf 481 Mio CHF, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Der Konzern erarbeitete einen Geldfluss aus Geschäftstätigkeit von 846 Mio CHF. Das Ergebnis habe sich positiv auf die Bilanzkennzahlen ausgewirkt: Die Flüssigen Mittel betragen per 30. September 2009 1’757 Mio CHF (per 31.12.2008: 1’254 Mio). Die Eigenkapitalquote beträgt zum Stichtag 33,0% (per 31. 12.2008: 29,7%).
Mit den vorgelegten Zahlen hat Schindler die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 9’013 Mio, für den EBIT bei 714 Mio und für den Reingewinn vor Minderheiten bei 464 Mio CHF.
Wegen des hohen Auftragsbestandes zu Jahresbeginn, der früh eingeleiteten Kapazitätsanpassungen, Einsparungen bei den Materialkosten sowie Verbesserung der Prozesse sei es gelungen, sowohl das Betriebsergebnis als auch den Konzerngewinn zu steigern.
Die in den meisten Regionen der Welt rückläufige Konjunktur habe im Kerngeschäft mit Liften zu einem Rückgang im Auftragseingang und in der Betriebsleistung geführt. Der Auftragseingang betrug 6’202 Mio CHF, was einer Abnahme von 13,7% entspricht (in Lokalwährungen -9,7%). Die Betriebsleistung reduzierte sich um 5,4% auf 6’097 Mio CHF (in Lokalwährungen -1,1%), wie es weiter hiess.
In einigen Märkten habe die schwierige Wirtschaftslage zu einem deutlichen Rückgang der Bautätigkeit geführt. In den ersten neun Monaten lag die Nachfrage im Neuanlagengeschäft deutlich unter Vorjahresniveau, insbesondere in Spanien, USA, Grossbritannien, Australien und einigen osteuropäischen Märkten. Gegenüber der Vorjahresperiode musste im Neuanlagengeschäft eine Abnahme von 28% (in Lokalwährungen -24,4%) verzeichnet werden.
Einen leichten Rückgang verbuchte Schindler bei den Modernisierungsaufträgen, die sich gegenüber der starken Vorjahresjahresperiode reduzierten. Erfreulich verlaufe jedoch das Unterhaltsgeschäft, welches in der Berichtsperiode weiter gewachsen sei.
Der in den ersten neun Monaten verzeichnete Rückgang im Auftragseingang der Neuanlagen im Aufzugs- und Fahrtreppengeschäft werde sich nach Unternehmensangaben ab dem vierten Quartal 2009 auf das Ergebnis auswirken und im Jahre 2010 fortsetzen. Zurzeit würden weitere Restrukturierungsprojekte umgesetzt, um das Kerngeschäft auf das tiefere Volumen im Neuanlagengeschäft vorzubereiten. Für das vierte Quartal wird mit zusätzlichen Kosten von maximal 20 Mio CHF gerechnet. 2010 werden weitere rezessionsbedingte Kosten anfallen.
Schindler geht nun davon aus, im laufenden Geschäftsjahr – unter Ausklammerung nicht vorhersehbarer Ereignisse – beim Konzerngewinn vor Restrukturierungskosten und Sonderabschreibungen das Vorjahresniveau zu übertreffen. Nach Abzug von Restrukturierungskosten und Sonderabschreibungen werde ein Konzerngewinn von etwas mehr als 600 Mio CHF erwartet.
Die Tochtergesellschaft Also hat ihre Drittquartalszahlen bereits in der vergangenen Woche publiziert und einen Umsatz von 2’964,3 Mio CHF sowie einen Reingewinn von 15 Mio CHF vermeldet.
ps/ra

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