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Schlankheitskur hat sich für ABB Schweiz gelohnt

Die Ausgliederung des Bereichs Stromerzeugung hat sich für die ABB Schweiz gelohnt. Bei praktisch unverändertem Umsatz stieg der Betriebserfolg um 36 Prozent. Für das Jahr 2000 gibt man sich bei ABB zuversichtlich.

Die Ausgliederung des Bereichs Stromerzeugung hat sich für die ABB Schweiz gelohnt. Bei praktisch unverändertem Umsatz stieg der Betriebserfolg um 36 Prozent. Für das Jahr 2000 gibt man sich bei ABB zuversichtlich.

Nach einem durchzogenen ersten Semester 1999 hat ABB Schweiz im zweiten Halbjahr deutlich aufgeholt. Alois Sonnenmoser, Vorsitzender der Geschäftsleitung Schweiz, konnte am Mittwoch einen Reingewinn von 251 Mio. Fr. präsentieren. Dies sind 10 Mio. Fr. weniger als im Vorjahr.

Gewinnsteigerung ohne Stromerzeugung um 26 Prozent

In den Gewinnzahlen sei aber, im Gegensatz zu den anderen veröffentlichten Zahlen, die an ABB Alstom Power abgetretene Stromerzeugung noch enthalten, sagte Finanzchef Walter Gugolz. Diese trug 1998 noch 34 Mio. Fr. zum Gewinn bei, verursachte aber 1999 ein Minus von 35 Millionen.

Umgerechnet, das heisst ohne Stromerzeugung, hätte ABB 1998 einen Gewinn von 227 Mio. Fr. und 1999 einen Gewinn von 286 Mio. Fr. erzielt, rechnete Gugolz vor. Dies würde einer Gewinnsteigerung von 26 Prozent entsprechen.

Den Betriebserfolg nach Abschreibungen steigerte ABB Schweiz um satte 36 Prozent auf 319 (324) Mio. Fr. Für ABB-Chef Sonnenmoser ein klares Indiz dafür, dass das effizientere Kosten- und Prozessmanagement der ABB Schweiz erste Früchte getragen haben. So seien Durchlaufzeiten für Produkte um bis zu 25 Prozent reduziert worden.

Betriebsmarge auf 7,4 Prozent gesteigert

Deutlich verbessert hat ABB die Betriebserfolsgmarge. Lag diese 1998 noch bei 3,3 (ohne Stromerzeugung 5,7) Prozent, konnte sie 1999 auf 7,4 Prozent gesteigert werden. Der Bestellungseingang verbesserte sich um vier Prozent auf 2,7 Mrd. Franken. 41 Prozent der Aufträge stammten aus der Schweiz, sagte Sonnenmoser. Dabei enthalten seien jedoch noch rund 10 Prozent Bestellungen durch die ABB Alstom Power, so dass sich der Exportanteil von ABB Schweiz auf rund 70 Prozent beläuft.

Der Bestellungseingang in der Schweiz sei hauptsächlich dank dem besseren Baumarkt um 6 Prozent gestiegen, sagte Sonnenmoser. Europa habe um 4 Prozent zugelegt, während Asien wegen Grossprojekten in China um 33 Prozent zulegen konnte. In den Regionen Amerika (-9 Prozent) und Mittlerer Osten und Afrika (-30 Prozent) sei es hingegen zu Rückgängen gekommen.

Deregulierte Strommärkte sind am boomen

Nach Sparten aufgeteilt konnte der grösste Bereich Automation den Bestellungseingang um 3 Prozent auf 1,45 Mrd. Fr. steigern. Die Sparte Building Technologies legte um 5 Prozent auf 508 Mio. Fr. zu, während die Sparte Stromübertragung und -verteilung bei 653 Mio. Fr. um 1 Prozent zulegen konnte. Mit 416 Mio. Fr. steckte ABB Schweiz fast 16 Prozent des Umsatzes in den Bereich Forschung und Entwicklung. Die Schweiz verfüge mit Baden-Dättwil über das zweitgrösste Forschungscenter des ABB-Konzerns, hielt Sonnenmoser stolz fest. Im wichtigen Wachstumsbereich Automation und Informationstechnologie sei man innerhalb des Konzerns in führender Stellung.

Für 2000 sieht Sonnenmoser bei gleichbleibender Konjunktur gute Aussichten für den Industriebereich. Bei der Sparte Stromübertragung und -verteilung seien die bereits deregulierten Elektrizitätsmärkte am boomen, sagte Sonnenmoser. In der Schweiz und in Europa herrsche dagegen ein Investitionsstopp.

swissinfo und Agenturen

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