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Schütteltrauma: in fünf Jahren acht tote Babies

Von 2002 bis 2007 wurden in Schweizer Kliniken 50 Babies registriert, die Opfer heftigen Schüttelns durch Eltern oder Betreuer wurden. Acht Babies starben, wie aus dem jetzt abgeschlossenen fünfjährigen Monitoring hervorgeht.

Mitte 2002 startete der Zürcher Kinderarzt Ulrich Lips eine von Bund und Schweizer Kinderärzten unterstützte Abklärung von Hirnverletzungen bei Babies, die möglicherweise heftig geschüttelt worden waren.

Kinderkliniken in der ganzen Schweiz wurden angewiesen, bis Mitte 2007 Verdachtsfälle zu melden. Von 53 gemeldeten Babies haben sich 50 als Opfer von Schütteltraumata herausgestellt. Damit wurde im Durchschnitt fast jeden Monat ein kleines Schüttelopfer registriert. Für acht Babies ging die Schüttelattacke tödlich aus, ein Fünftel bleibt ihr Leben lang schwer behindert.

Aufgrund der Rückmeldungen geht Lips allerdings trotz guter Kooperation der Kliniken von einer Dunkelziffer aus. Denn aus 13 Kantonen mit einem Fünftel der Schweizer Wohnbevölkerung gab es keine Rückmeldungen.

Die jetzt zur Schweiz vorliegenden Zahlen bestätigen weitgehend Studien aus dem Ausland, wie Lips betont.

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