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Schweiz bleibt eines der wettbewerbsfähigsten Länder

Im Sektor Innovation ist die Schweiz besonders stark. Keystone

Die Schweiz ist nach den USA das wettbewerbsfähigste Land der Welt. Ihre Stärken sind gemäss Weltwirtschaftsforum WEF eine sehr grosse Innovationskraft und eine hochstehende Geschäftskultur.

Im WEF-Bericht zum globalen Wettbewerb 2007 unterstreicht die Organisation namentlich die hohen Investitionen des Landes in den Bereichen Wissenschaft und Entwicklung.

Die Schweiz habe eine sehr grosse Innovationskraft und eine hochstehende Geschäftskultur, heisst es im Bericht.

In diesen beiden Punkten belege die Schweiz weltweit den ersten Platz.

Weiter zur Zweitplatzierung der Schweiz hätten seine hervorragenden Forschungsinstitute beigetragen.

Der Bericht wertet auch die hohen Ausgaben des Landes für Wissenschaft und Entwicklung positiv, welche für ein kleines Land wie die Schweiz beeindruckend seien.

Eine starke Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie stelle zudem sicher, dass viele der wissenschaftlichen Errungenschaften in nützliche Produkte umgesetzt würden, hiess es weiter.

Umfeld für Innovation

“Die Schweiz ist immer noch ein guter Ort, um Geschäfte zu machen”, sagte Margareta Drzeniek, Chefökonomin des WEF, gegenüber swissinfo. Das Land gehöre unbedingt in die Top Ten.

“Sie bietet auch ein gutes Umfeld für Innovation, wo sie sich seit letztem Jahr sogar verbessert hat”, sagte sie.

Nicht ruhen

Die Chefökonomen des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) und des Wirtschaftsdachverbands economiesuisse haben vor falschen Schlüssen aus der guten Platzierung der Schweiz in der Länderliste gewarnt. Es bestehe kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen.

Auch wenn das Ranking in Bezug auf die Schweiz ein ähnliches Bild wie letztes Jahr zeige, sei eine Top-Position nicht garantiert, sagte SECO-Chefökonom Aymo Brunetti. Es bedeute nicht, dass auf wirtschaftspolitischer Ebene nichts mehr gemacht werden müsse.

Auch economiesuisse-Chefökonom Rudolf Minsch wies darauf hin, dass die Rangliste eine aktuelle Bestandesaufnahme zeige. Langfristig sehe der Verband die Innovationskraft und die Flexibilität des Arbeitsmarkts in Gefahr.

Bildungs- und Forschungsausgaben dürften in der Schweiz nicht zu Gunsten der Sozialausgaben verdrängt werden. Zudem sollten die extrem hohen Innovationsausgaben von Unternehmen auf privater Basis langfristig gesichert werden.

Neues Berechnungsmodell

Laut der vom WEF gemeinsam mit Partnerinstituten ermittelten Rangliste der Wirtschaftsstandorte liegt die Schweiz nach den USA auf Platz zwei.

Zwar hatte sie die Liste im vergangenen Jahr noch angeführt; inzwischen wurde aber die Erhebungsmethode abgeändert.

Gemäss dem nun angewendeten Modell wäre die Schweiz 2006 noch auf dem vierten Rang gelegen und hätte sich damit innert Jahresfrist um zwei Plätze verbessert.

Nord-Süd-Gefälle

In dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht folgen auf die Schweiz Dänemark und Schweden. Deutschland belegt den fünften Platz.

Bei den grossen Schwellenländern liegen China (Rang 34) und Indien (Rang 48) in Führung. China war letztes Jahr noch auf Platz 54.

Chile (Rang 25) liegt an der Spitze der lateinamerikanischen Länder, Russland belegt Rang 58.

In der oberen Hälfte des Rankings befinden sich auch mehrere Staaten im Nahen Osten und Nordafrika, allen voran Israel, Kuwait, Katar, Tunesien, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Von den Ländern südlich der Sahara befinden sich nur Südafrika und Mauritius in der oberen Hälfte des Rankings. Neun der besten 30 Staaten der Rangliste stammen aus dem asiatisch-pazifischen Raum, angeführt von Singapur, Japan, Korea und der Sonderverwaltungszone Hongkong.

swissinfo und Agenturen

Auch das Institut für Management-Entwicklung (IMD) in Lausanne bestätigt die führende Rolle der Schweiz in der Wettbewerbsfähigkeit.

In ihrer Rangliste 2007 steht die Schweiz an sechster Stelle, wie das Institut bereits im Mai bekannt gab. Im Vergleich zum Vorjahr konnte das Land zwei Plätze gutmachen.

Laut IMD ist diese gute Positionierung namentlich auf die internationale Dimension der Schweizer Wirtschaft und deren Erfahrungen im Ausland zurückzuführen.

Einer der wenigen Kritikpunkte ist der schwache Anstieg des Bruttoinland-Produkts (BIP), das 2006 im Vergleich zum internationalen Durchschnitt (+5%) nur um 2,2% gestiegen ist.

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