Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Schweiz enttäuscht gegen Frankreich

Zwei Tage nach dem 3:3 gegen die USA sind am Montag (01.05.) die Schweizer Chancen auf ein Erreichen der Zwischenrunde auf ein Minimum geschrumpft. Das Team von Ralph Krueger verlor an der A-WM in St. Petersburg die Partie gegen Frankreich mit 2:4.

Es war keine unglückliche Niederlage. Die Schweizer durften sich auch nicht über den Verlauf der Partie oder etwa den Schiedsrichter beklagen. Im zweiten Drittel, in dem Frankreich doppelt so viele Torchancen besass wie die Schweiz, glichen Edgar Salis und Marcel Jenni mit zwei Powerplay-Toren innerhalb von 289 Sekunden einen 0:2-Rückstand aus.

Das schien die Wende zum Guten, war sie aber nicht. Die Franzosen blieben stärker. In allen Dritteln schoss der Aussenseiter häufiger aufs Tor. Die Entscheidung fiel in den letzten neun Minuten: In der 52. Minute bezwang zuerst Arnaud Briand mit seinem zweiten Sololauf zum zweiten Mal den sonst im Eins-gegen-Eins so starken Langnauer Torhüter Martin Gerber; 180 Sekunden später gelang Benoît Bachelet die Siegsicherung.

Diese wegweisenden Gegentore fielen in jene Phase hinein, als Schweizer Torchancen endlich häufiger wurden und das Krueger-Team die Partie zu kontrollieren schien. Martin Steinegger und Alain Demuth besassen kurz vor dem fatalen 2:3 noch Möglichkeiten zur Führung.

Entscheidend war aber, dass die Schweizer im Spiel nach vorne zuviele Risiken in Kauf nahmen, zumal ihnen ein Remis wahrscheinlich zum Erreichen der Zwischenrunde ausgereicht hätte. Diese unnötigen offensiven Risiken waren nicht die einzigen Undisizipliniertheiten im Schweizer Team: Von Beginn weg wurden zu
viele Strafen genommen; die letzten beiden vermeidbaren Ausschlüsse bremsten in der Schlussphase die Bemühungen zu einer Aufholjagd.

Zwischenrunde in weiter Ferne

Die Zwischenrunde der besten 12 Teams ist nun in weite Ferne gerückt. Gegen den starken Gastgeber Russland droht am Mittwoch eine weitere Niederlage. Und die Wahrscheinlichkeit, dass der gegen die USA gewonnene Punkt zu Platz 3 in der Vorrunden-Vierergruppe ausreichen wird, erscheint gering.

“Wir müssen jetzt auf alles gefasst sein”, weiss auch Nationalcoach Ralph Krueger, “wir können in eine ganz gefährliche Situation geraten.”

In der Tat ist die neue Ausgangslage heikel: Erreichen die Schweizer die Zwischenrunde nicht — und diese Gefahr ist vor den letzten Vorrundenspielen sehr gross –, müssen sie vermutlich gegen Japan, die Ukraine und Italien oder Österreich gegen den Abstieg kämpfen. Japan hat als Asien-Vertreter seinen Startplatz an der WM
2001 in Deutschland bereits auf sicher. Für die übrigen drei Teams bliebe in der Poule um die Plätze 13 bis 16 zwei Plätze.

swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft