Schweiz zu weiteren Massnahmen gegen Korruption aufgefordert
Die Schweiz ist auf dem neuesten Korruptions-Index von Transparency International (TI) um zwei Ränge auf Platz elf abgerutscht. Laut der Schweizer Sektion der Nicht-Regierungs-Organisation wird das Ausmass der Korruption in der Schweiz unterschätzt.
Der jüngste Korruptions-Wahrnehmungsindex von TI klassiert 90 Länder nach der Anfälligkeit ihrer Beamten auf Korruption. Finnland ist demnach am wenigsten von der öffentlichen Korruption betroffen. Auf den nächsten Plätzen folgen Dänemark, Neuseeland, Schweden und Kanada.
Zusammen mit Luxemburg liegt die Schweiz an elfter Stelle, verglichen mit Rang neun auf dem letztjährigen Index. Am Schluss der Rangliste figuriert Nigeria, das als korruptestes Land eingestuft wird. Ähnlich schlecht schnitten Jugoslawien, die Ukraine und Aserbaidschan ab.
Keine “gravierende” Veränderung
Die Schweizer TI-Sektion bezeichnete den Verlust von zwei Rängen für die Schweiz am Mittwoch (13.09.) an einer Medienorientierung in Bern als nicht schwerwiegend.
Viel gravierender sei, was der Index nicht berücksichtige: die Geldwäscherei-Affären, die Wirtschaftskriminalität und die lokale Korruption, wie sie den kleinräumigen Verhältnissen der Schweiz in Form von Vetternwirtschaft und Ausnützung von Beziehungen eigen sei.
Anpassungen in drei Bereichen erforderlich
Transparency forderte die Schweiz deshalb zu unverzüglichen Anstrengungen in dreifacher Hinsicht auf. Erstens müsse die primäre Haftung der Unternehmen im Strafrecht verankert werden. Zweitens solle die öffentliche Verwaltung auf allen Stufen ihre Massnahmen gegen die Korruption verstärken. Und schliesslich müssten die Unternehmen eine grössere Sensibilität an den Tag legen, damit sie aus eigenem Antrieb interne Instrumente zur Bekämpfung der Korruption entwickelten.
swissinfo und Agenturen
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