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Schweizer Athleten vor einer chinesischen Mauer

Keystone

Die Selektionskriterien für die Olympischen Spiele sind hoch: Um im Sommer 2008 nach Peking reisen zu dürfen, müssen Schweizer Athleten Potenzial für eine Top-10-Klassierung aufweisen.

Nach Angaben von Swiss Olympic hat sich als erster Teilnehmer Roger Federer qualifiziert. Alle anderen Bewerber müssen die chinesische Mauer erst noch überspringen.

Fast ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Peking hat Swiss Olympic über die Selektionsrichtlinien orientiert.

Jörg Schild, Präsident von Swiss Olympic, gab an der Medienorientierung im Chinagarten in Zürich der Hoffnung Ausdruck, dass “wir in einem Jahr zu diesem Zeitpunkt schon einige Medaillen und Diplome auf dem Konto haben.”

Der Basler verglich die Herausforderung “Beijing 2008” mit dem Wahrzeichen des grössten Landes der Welt, der Chinesischen Mauer: “Die Mauer ist lang, hoch und steil, aber überwindbar. Und diese Mauer müssen wir überwinden.”

Für viele Athleten wird es nicht einfach sein, diese “Mauer” zu überwinden, da die Anforderungen seit der kritischen Beurteilung der Richtlinien nach Athen 2004 deutlich höher geworden sind.

Ziel ist Top-Ten-Klassierung

Die Leistungsvorgaben, die im Sommer 2006 vom Exekutivrat von Swiss Olympic verabschiedet worden sind, sehen vor, dass selektionierte Athleten das Potenzial für eine Top-Ten-Klassierung haben müssen – und zwar unabhängig von der Anzahl Startenden.

Die Selektionen in den einzelnen Sportarten finden zwischen dem 5. März (Wasserspringen) und dem 22. Juli (Leichtathletik, Beachvolleyball) statt. “Wir wollen viele Sportarten sehr früh abschliessen, damit die selektionierten Athleten viel Zeit zur Vorbereitung haben”, so Augsburger.

Federer virtuell schon qualifiziert

Nicht in allen Fällen wird die Situation allerdings so klar sein wie bei Roger Federer, der am 9. Juni 2008 im ATP-Ranking Platz 48 belegen müsste, um die Richtlinien zu erfüllen. Selbst wenn der Baselbieter bis dann kein Spiel mehr gewinnen würde, wäre er ungefähr die Nummer 12 im Ranking.

Einen grossen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit werden die meteorologischen Bedingungen haben, die in Chinas Kapitale aufgrund dreier Faktoren (feuchte Hitze, Smog und Jetlag) speziell schwierig sind. “Das Umfeld ist nirgends so aggressiv wie in Peking”, warnt Olympia-Chefarzt Beat Villiger.

Analog zu den letzten Olympischen Spielen erhalten die Athleten eine Kreditkarte mit den wichtigsten Informationen zum Thema “Heat and Exercise”. Villiger plädiert zudem für eine frühzeitige Anreise: “Die Akklimatisationszeit beträgt rund zwei Wochen.” Viele Athleten planen ein vorgängiges Trainingslager in Südostasien.

swissinfo und Agenturen

Für jede olympische Sportart bestimmt ein detailliertes Selektionskonzept, unter welchen Umständen Schweizer Athletinnen und Athleten für die Olympischen Spiele 2008 in Peking selektioniert werden.

Für 25 Sportarten hat der Selektionsausschuss von Swiss Olympic die Konzepte bereits genehmigt.

In den übrigen sieben Sportarten werden die Weltmeisterschaften im kommenden Herbst abgewartet, die über die Anzahl der Schweizer Quotenplätze mitbestimmen.

Genehmigte Selektionskonzepte:

Badminton, Beachvolleyball, Fechten, Judo, Kanu Slalom, Landhockey, Leichtathletik, Pentathlon, Rad (Bahn, BMX, Mountainbike), Reiten (Concours Complet, Dressur, Springen), Ringen, Rudern, Schiessen, Schwimmen (Diving, Marathon-Schwimmen, Schwimmen, Synchro), Segeln, Taekwondo, Tennis, Triathlon.

Noch nicht genehmigte Selektionskonzepte:

Kanu Regatta, Kunstturnen Frauen, Kunstturnen Herren, Rad Strasse Frauen, Rad Strasse Herren, Rhythmische Gymnastik, Trampolin.

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