Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Schweizer beim Daviscup out

Das Schweizer Daviscup-Team wird den Niederlagen wohl noch lange nachtrauern (v.l. Federer, Manta, Rosset, Bastl und Captain Hlasek). Keystone

Der Schweiz ist im Viertelfinal gegen Frankreich das grösste Wunder in ihrer Daviscup-Geschichte nicht gelungen. George Bastl verlor in Neuenburg das entscheidende Einzel gegen Nicolas Escudé 6:1, 5:7, 7:6 (7:3), 4:6, 6:8.

Bei 6:5 vergab Bastl dabei einen Matchball, der die zweite Halbfinal-Qualifikation nach 1992 bedeutet hätte.

Beim Matchball setzte Bastl, der als Ersatzspieler für Marc Rosset nachgerückt war, eine Vorhand ins Aus, wurde dabei aber auch von einem Zuschauer gestört, der in den Ballwechsel hineinrief. Im nächsten Game führte der Waadtländer bei eigenem Aufschlag 40:0, musste dann aber nach dem siebten Breakball den entscheidenden Serviceverlust hinnehmen.

Alles hing an diesem letzten entscheidenden Spiel: Zuvor hatte Roger Federer sein zweites Einzel gewonnen und auf 2:2 ausgeglichen. Am Samstag hatten Federer/Lorenzo Manta das Doppel gegen Cédric Pioline/Fabrice Santoro nach viereinhalb Stunden 5:7, 6:3, 7:6 (7:4), 6:7 (3:7), 9:7 gewonnen und damit die Aufholjagd lanciert.

Bastl ist damit die tragische Figur der jüngeren Schweizer Daviscup-Geschichte. Bereits vor etwas mehr als einem Jahr hatte er im Schluss-Einzel mit 2:1 Sätzen geführt, damals aber gegen Mark Philippoussis auch noch verloren.

Fulminante Aufholjagd, doch es reichte nicht

Nach über 20 Stunden Spielzeit trennten die Schweiz und Frankreich nur gerade drei Games, Frankreich entschied diese Wertung mit 139:136 für sich. Dies war aber ebenso ein schwacher Trost wie die Tatsache, dass die Schweiz im 44. Anlauf erstmals ein 0:2 aufholte, die Niederlage hinterlässt einen schalen Nachgeschmack. Die Schweizer werden allen drei verlorenen Partien wohl noch lange nachtrauern, speziell aber auch den Ereignissen des Starttages.

Marc Rosset war bei seinem Marathon gegen Arnaud Clément nur zwei Punkte vom Sieg entfernt und Roger Federer verlor anschliessend gegen Roger Federer mit einer Leistung, bei der es ihm am unbedingten Siegeswillen fehlte.

Im September stehen sich nun also in den Halbfinals die Niederlande (4:1 gegen Deutschland) und Frankreich (3:2 in der Schweiz) sowie Schweden (4:1 gegen Russland) und der 27-fache Daviscup-Gewinner Australien (3:1 in Brasilien nach Spielabbruch) gegenüber.

swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft