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Schweizer produzieren zu viel Abfall

Die Schweizerinnen und Schweizer produzieren zu viel Abfall. In den letzten beiden Jahren sind die brennbaren Abfälle um vier Prozent auf drei Millionen Tonnen pro Jahr angestiegen, zu viel für die Kehrichtverbrennungsanlagen.

Die Schweizerinnen und Schweizer produzieren zu viel Abfall. In den letzten beiden Jahren sind die brennbaren Abfälle um vier Prozent auf drei Millionen Tonnen pro Jahr angestiegen, zu viel für die Kehrichtverbrennungsanlagen.

Die Abfallmenge habe wegen des wirtschaftlichen Aufschwungs und dem damit gestiegenen Konsum zugenommen, teilte das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) am Montag (29.11.) mit. Hinzu komme, dass im Jahr 2000 das Ablagerungsverbot für brennbare Abfälle in Kraft trete. Dann würden die Kapazitäten der Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) nur noch knapp ausreichen.

Zudem habe sich die Zusammensetzung der Abfälle geändert. Für die gleiche Menge Abfall sei heute mehr Verbrennungskapazität notwendig. Bundesrat und Kantone seien sich aber einig, dass das Ablagerungsverbot trotzdem umgesetzt werden soll, schreibt das BUWAL. Neben der Inbetriebnahme der neuen Öfen von Niederurnen GL, Freiburg und Monthey VS sind deshalb weitere Massnahmen erforderlich.

Die KVA-Betreiber könnten gezwungen sein, geplante Unterhaltsarbeiten zu verschieben. Denkbar wäre auch ein vorübergehender Stopp von Abfallimporten aus dem Ausland. Im schlechtesten Fall müssten Zwischenlager von zu Ballen gepresstem Kehricht ins Auge gefasst werden, heisst es weiter. Diese Option widerspreche dem Ablagerungsverbot nicht, sagte Hans- Peter Fahrni, Chef Abteilung Abfall beim BUWAL, auf Anfrage. Denn bei dieser Option bestehe die Absicht und die realistische Möglichkeit, den Abfall später zu verbrennen.

Steigt die Abfallmenge aber weiter an, scheint eine Erneuerung oder der Ausbau der bestehenden Anlagen, aber auch der Bau neuer Kehrichtverbrennungsanlagen unausweichlich.

SRI und Agenturen

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