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Schweizer Schokolade in Hochform

Nicht nur Schweizer, sondern auch die europäischen Nachbarn beissen besonders gern in Schweizer Schokolade Keystone

Die Schweiz macht ihrem Ruf als Schokolade-Land alle Ehre: 2007 wurden in der Schweiz pro Kopf 12,3 Kilogramm Schokolade gegessen, ein knappes Pfund mehr als im Jahr zuvor.

Im letzten Jahr stiegen nicht nur die Inland-Verkäufe, sondern auch die Exporte. Gut 60% der Schweizer Schokolade-Produktion ging ins Ausland.

Die Schokolade-Branche profitierte von der guten Konsumentenstimmung im vergangenen Jahr. Das nach Ostern einsetzende warme Sommerwetter dämpfte zwar den Konsum vorerst etwas.

Dank des nassen Restsommers und des kühlen Herbsts belebte sich das Geschäft aber wieder. Und Weihnachten setzte einen erfreulichen Schlusspunkt.

Die Inland-Verkäufe der Schweizer Produzenten beliefen sich 2007 auf 71’657 Tonnen. Das waren 3,1% mehr als im Vorjahr, wie der Verband Schweizerischer Schokoladefabrikanten Chocosuisse am Freitag mitteilte.

Der wertmässige Umsatz stieg um 4,6% auf 829 Mio. Franken. Dabei gilt der Heimmarkt bereits als gesättigt.

Pralinés mit Wachstumsraten über 20%

Der Anteil der importierten Schokolade nahm ein weiteres Mal zu und erreichte 30,5%. Der gesamte Inland-Verbrauch belief sich auf 93’501 Tonnen.

Beliebt waren Pralinés, die mit einer Zuwachsrate von 20,7 Prozent glänzten. Bei den “Schoggi-Stängeli” betrug das Wachstum 9,0%.

Exportgeschäft boomt

In der Schweiz selber wurde indes nur der kleinere Teil der hierzulande hergestellten Schokoladeprodukte verkauft. Die weitaus grössere Menge ging ins Ausland. Der Anteil der Ausfuhren an der gesamten Produktion nahm innert Jahresfrist von 58,7 auf 60,5% zu.

Die Verkäufe ins Ausland stiegen auf 109’609 Tonnen. Das waren ganze 11% mehr als im Vorjahr. Der wertmässige Umsatz nahm sogar um 13,8% auf 833 Mio. Franken zu.

In Deutschland beliebt

Das grösste Wachstum verzeichneten gefüllte Schokoladetafeln (+21,1%) sowie Pralinés (+17%). Am meisten Schokolade wurde erneut nach Deutschland verkauft (Export-Anteil: 18,7%), gefolgt von Grossbritannien (13,7%) und Frankreich (9,6%).

Die grössten Zuwachsraten verzeichneten Belgien (67,3% mengen- und 68,4% wertmässig) und Grossbritannien (49,8% mengen- und 52,9% wertmässig). Ausserhalb der EU war Schweizer Schokolade namentlich in den USA, in Australien, Brasilien, Singapur, Thailand und China sehr beliebt.

Beschäftigung für über 4500 Personen

Alles in allem verkauften die Schweizer Schokolade-Hersteller im vergangenen Jahr 181’266 Tonnen – ein neuer Rekord. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Menge um 7,7% gesteigert werden. Der Umsatz nahm gar um 9,0% auf 1,662 Milliarden zu.

Laut Chocosuisse schuf die Branche im vergangenen Jahr 300 neue Arbeitsplätze. Insgesamt beschäftigen die 18 Schweizer Schokolade-Hersteller über 4500 Personen.

Sie wollen im laufenden Jahr bei den Exporten weiter zulegen und ihren Anteil am Inlandmarkt halten.

swissinfo und Agenturen

Schokoladenverkäufe in Tonnen: 181’266
davon in der Schweiz: 71’657
Exporte: 109’609

Wichtigste Exportmärkte:
Deutschland : 18,7% der Exporte
Grossbritannien : 13,7 %
Frankreich: 9,6 %
USA: 7,9 %

Seit dem Jahr 600 haben die Mayas in Zentralamerika Kakao angepflanzt.

Sie verwendeten die Kakaobohnen für die Zubereitung eines nahrhaften Getränks, das sie “cacauatl” nannten. Daher leitet sich wohl das heutige “Schokolade” ab.

Ab Beginn des 19. Jahrhunderts wurde vermehrt harte Schokolade konsumiert. In jener Zeit wurden auch die ersten Schokolade-Fabriken in der Schweiz gebaut.

1879 nahm Rodolphe Lindt eine Schokolade-Fabrik in Bern in Betrieb.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts eroberten die Schweizer Schokolade-Produzenten den Weltmarkt.

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