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Schweizer Tennisprofis am Australian Open in Top-Form

Sieben von neun Schweizer Profis haben beim Australian Open in Melbourne die 2. Runde erreicht. Marc Rosset, Roger Federer und Martina Hingis waren am Dienstag (16.01.) ebenso erfolgreich wie am Vortag Ivo Heuberger, Michel Kratochvil, Emmanuelle Gagliardi und Miroslava Vavrinec. Ausgeschieden ist hingegen nach George Bastl auch Patty Schnyder.

Federer gelang mit dem 6:4, 4:6, 6:1, 7:5 gegen Arnaud di Pasquale (ATP 61) die Revanche für die Niederlage gegen den Wahl- Genfer im Spiel um Olympia-Bronze. Mit seinem Spiel gegen den Franzosen war Federer nicht immer zufrieden, wiederholt haderte er mit sich selbst.

Logisches Denkvermögen benötigt der Basler auch gegen den ebenfalls in Genf wohnhaften Nicolas Escudé (ATP 46), den Überraschungs-Halbfinalisten von 1998. Der feingliedrige Franzose, der trotz einer Beinverletzung in fünf Sätzen gegen Juan Balcells (Sp) siegte, kann an einem guten Tag fast alle Spieler bezwingen. Auch bei einem weiteren Sieg wäre Federers «tour franco-genevois» noch nicht unbedingt beendet: Ein möglicher Drittrunden-Gegner wäre Arnaud Clément (Fr/15), der ebenfalls in Genf residiert.

Rosset führte gegen Christian Vinck (De, ATP 104) schon 6:3, 6:1 und 5:3, ehe er kurz nachliess. Vinck fehlten nur zwei Punkte, um zumindest einen Satz zu gewinnen, bevor Rosset im Tie-break 7:3 gewann. Der Genfer, in Melbourne seit 1995 nie mehr in der Startrunde ausgeschieden, spielte insgesamt solid und diktierte das Geschehen gegen den Linkshänder wie schon im letzten US Open. Vor allem aber zeigte Rosset eine wesentlich bessere Leistung als in Sydney gegen Federer, wo er katastrophal serviert hatte.

Rossets nächster Gegner ist Carlos Moya, seit rund einem Jahr ebenfalls mit Genfer Wohnsitz. Der Mallorquiner, der noch vor einer Woche gegen George Bastl verloren hatte, überliess Marcelo Rios im Duell zweier ehemaliger Weltnummern 1 nur acht Games. Rosset ist guter Dinge: «Es wird schwer, aber ich spiele lieber gegen Moya als gegen Rios.»

Für Martina Hingis war das Auftaktspiel wie erwartet nicht mehr als eine halbwegs intensive Trainingseinheit. Die Weltranglisten-Erste brauchte gegen die überforderte Katalin Marosi Aracama (WTA 124) nur 39 Minuten zum 6:1, 6:1 und dem neunten Saisonsieg. Hingis war der Ungarin, die erst einen Viertelfinal auf der WTA-Tour erreicht hat, so überlegen, dass sie es sich leisten konnte, nach dem Aufschlag immer wieder direkt ans Netz vorzurücken. Am Kräfteverhältnis dürfte sich auch in der nächsten Runde gegen die belgische Doppelspezialistin Els Callens nichts ändern.

Patty Schnyder hat sich ihre erste Auftakt-Niederlage in Melbourne bei fünf Starts selber zuzuschreiben. In den Sätzen zwei und drei brachte sie gegen die 20-jährige Evie Dominikovic aus Sydney kaum einen Ball in den Court; das Timing fehlte bei wiederum böigem Wind völlig. Insgesamt beging die Baselbieterin, die im Vorjahr noch die Achtelfinals erreicht hatte, 54 unerzwungene Fehler bis zum 6:4, 1:6, 3:6. Für Dominikovic war es in Melbourne der erste Sieg nach vier Erstrunden-Niederlagen.

swissinfo und Agenturen

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