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Schweizer Uhrenindustrie im Aufwind

Die Uhrenindustrie: Ein Sektor mit hoch spezialisierten Berufen. Keystone

Die Schweizer Uhren- und mikrotechnische Industrie befindet sich in einer guten Verfassung und hat 2005 wieder neue Arbeitsplätze geschaffen.

Die Zahl der Angestellten nähert sich wieder dem Niveau von 1981, also der Zeit nach der grossen Krise.

Die Schweizer Uhren- und mikrotechnische Industrie hat im Jahr 2005 wieder kräftig Arbeitsplätze geschaffen. Die Branche beschäftigte 41’728 Personen. Das sind 1730 mehr als im Vorjahr. Vor Jahresfrist war die Zahl der Beschäftigten noch rückläufig.

Die Zahl der Unternehmen nahm innert Jahresfrist von 589 auf 593 zu, wie der Branchenverband Convention Patronale (CP) am Mittwoch in La Chaux-de-Fonds bekannt gab. Bereits 2004 war eine kleine Zunahme der Zahl der Firmen registriert worden.

Die Statistik zeigt, dass die Uhrenindustrie gegenwärtig vor Kraft strotzt. Denn eine ähnlich hohe Zahl von Beschäftigten gab es zuletzt zu Beginn der 80er-Jahre; so zählte die Branche im Jahr 1981 insgesamt 45’885 Angestellte.

Uhrenkanton Neuenburg

Die meisten Arbeitsplätze entfielen auf die Kantone Neuenburg (26,7%), Bern (20,8%) und Genf (17,0%). Die meisten Betriebe sind in den Kantonen Neuenburg (31,4%), Bern (25,6%), Jura (15,0%) und Genf (10,6%).

Die meisten Firmen stellen Uhrenbestandteile her (22,4%). Ein grosser Teil der Unternehmen ist in der Fertigstellung von Uhrenprodukten tätig (20,3%). Von grosser Bedeutung ist auch der Uhren-Handel (12,5%).

Die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Uhrensektor werden durch die Gesamtarbeitsverträge geregelt, über die sich der Arbeitgeberverband und die vier Gewerkschaften der Branche alle fünf Jahre verständigen.

Verhandlungen über den Teuerungsausgleich finden jedes Jahr im September statt.

swissinfo und Agenturen

Jahresumsatz 2005: 12,3 Mrd. Franken.
Beschäftigte 2005: 41’728
Zunahme der Beschäftigten seit 2004: 4,3%
1970 beschäftigte der Sektor 90’000 Personen, 1981 waren es noch 45’000

Die neuere Geschichte der Uhrenindustrie lässt sich in 3 Phasen unterteilen:

1949-1970: Die schweizerische Uhrenindustrie zeigt starkes Wachstum. Auf ihrem Höhepunkt (1970) zählt sie 90’000 Beschäftigte in mehr als 1500 Unternehmen.

1971-1974: Periode wirtschaftlicher Konjunktur-Überhitzung und hoher Inflationsrate. Die Gehälter steigen stark, was zur Automatisierung anspornt: Der Personalbestand sinkt um 15%.

1975-1983: Mit der Wirtschaftskrise wird die Hälfte der Arbeitsplätze abgebaut, und die Hälfte der Unternehmen schliessen ihre Tore. Die schweizerischen Hersteller leiten einen Automatisierungs-Prozess ein: Die Herstellungskosten gehen zurück, während die Produktivität deutlich zunimmt.

Seit 1984: Der Personalbestand und die Anzahl der Unternehmen sind stabil.

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