Schwerer Schaden für FIFA nach Pleite des Lizenzpartners GBG
(Keystone-SDA) Zürich/Singapur – Der Hauptlizenznehmer für FIFA-Fanartikel, Global Brands Group, ist bankrott. Der Weltfussballverband verliert mit dem Konkurs des Unternehmens aus Singapur auch Geld aus Lizenzeinnahmen für die Fussball-WM 2010 in Südafrika, wie die «Handelszeitung» berichtet.
Global Brands Group wurde Anfang 2005 zum Hauptlizenznehmer der FIFA für Fanartikel, unter anderem für Produkte zu den Fussball-Weltmeisterschaften 2010 und 2014. Jedes Unternehmen, das T-Shirts zur WM oder mit dem FIFA-Logo verkaufen wollte, musste bei Global Brands Group (GBG) eine Lizenz dafür erwerben.
Zuvor hatte der Fussballverband solche Lizenzen über einzelne Agenten vergeben. Die Lösung mit einem Hauptlizenznehmer, welcher der FIFA die gesamten Rechte abkauft und alle Verträge eigenständig aushandelt, sollte einen weltweit einheitlichen Auftritt garantieren, wie die FIFA auf Anfrage der SDA mitteilte.
Die Strategie ist vorerst nicht aufgegangen. «Die FIFA erhielt erst kürzlich Kenntnis von der finanziellen Situation von GBG», bestätigte der Verband schriftlich die Recherchen der «Handelszeitung» vom Mittwoch. Die FIFA bedauere den Konkurs des Unternehmens, vor allem auch für dessen Mitarbeitende.
Imageschaden für FIFAEin «bedeutender Teil» der Lizenzeinnahmen aus der WM 2010 in Südafrika sei nicht an die FIFA bezahlt worden, heisst es weiter. Abgesehen von den finanziellen Folgen beschädige der Vorfall aber auch den Ruf der Marke FIFA «schwer».
Über die Höhe des finanziellen Schadens macht der Weltfussballverband keine Angaben. Das Geschäft mit Lizenzen sei aber deutlich kleiner als jenes mit dem Verkauf der Fernsehrechte und des Sponsorings. Aus letzteren beiden finanziert sich die FIFA hauptsächlich.
Der Vertrag mit GBG sah laut FIFA einen «bedeutend tieferen» Minimalbetrag vor, als die FIFA mit Lizenzen für die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland eingenommen hatte. Diese Einnahmen hatten laut «Handelszeitung» 53 Mio. Fr. betragen. GBG sollte die Möglichkeit erhalten, sein Geschäft aufzubauen, begründete die FIFA.