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Segeln: America’s Cup verschoben

Vor dem gerichtlichen Duell zwischen Alinghi und Oracle gab es 2006 in Valencia bereits eines im Wasser. Keystone

Die 33. Ausgabe des America's Cup, die für 2009 in Valencia, Spanien, vorgesehen war, wird verschoben. Die Organisatoren haben kein neues Datum bekanntgegeben.

Grund für die Verschiebung ist der Rechtsstreit zwischen dem Schweizer Titelverteidiger Alinghi und dem US-Team BMW Oracle.

Was lange befürchtet wurde, ist nun eingetreten: Der 33. America’s Cup ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Mit dieser Ankündigung reagierte das America’s Cup Management (ACM) am Donnerstag auf den seit Monaten schwelenden Rechtsstreit zwischen Cup-Verteidiger Alinghi und BMW Oracle Racing.

“Die aktuelle Unsicherheit mit Blick auf die Zukunft löst die Entscheidung zur Verschiebung aller Pläne aus, den America’s Cup 2009 auszutragen”, hiess es in einem kurzen Statement der Organisatoren.

Rechtsspruch lässt auf sich warten

Das US-Team BMW Oracle Racing des amerikanischen Software-Milliardärs Larry Ellison wirft dem zweimaligen Cupsieger Alinghi von Ernesto Bertarelli vor dem Obersten Gerichtshof New Yorks eine einseitige Gestaltung des Regelwerks für die 33. Auflage der berühmtesten Regatta der Welt vor.

Der Spruch von Richter Herman Cahn lässt indes weiter auf sich warten.

ACM zum laufenden Verfahren

In der Pressemitteilung der Schweizer Cup-Organisatoren hiess es zum laufenden Verfahren: “Sollte der Supreme Court die Gültigkeit des spanischen Club Nautico Español de Vela als Challenger of Record bestätigen und BMW Oracle Racing sich entscheiden, dagegen keine Berufung einzulegen, dann wird ACM anstreben, mit den bestehenden Herausforderern die bereits existierenden Regeln und Pläne innerhalb eines neuen Rahmens zu ordnen, um den Cup zu einem späteren Zeitpunkt vor Valencia auszutragen.”

Wann die Regatta stattfinden soll, wurde nicht gesagt.

Keine allfällige Alinghi-Berufung gegen das Urteil

Für den Fall, dass das US-Team Recht bekommt, hat Verteidiger Alinghi seine Bereitschaft signalisiert, keine Berufung gegen das Urteil einzulegen. In dem Fall würde Alinghi gegen den dann in Abgleich mit den Bestimmungen der Stiftungsurkunde neuen und einzig gültigen Herausforderer BMW Oracle Racing “im kommenden Jahr in einem Boot, möglicherweise einem Katamaran”, antreten.

Damit besteht bis zum Gerichtsurteil weiterhin Ungewissheit über Zeitpunkt und Wettbewerber des 33. America’s Cup. Da 2010 wegen der Fussball-Weltmeisterschaft in Südafrika ein ungünstiger Termin wäre, könnte voraussichtlich erst 2011 um die älteste Sporttrophäe gesegelt werden.

swissinfo und Agenturen

Bei seiner ersten Teilnahme 2003 gewann Alinghi den America’s Cup in Neuseeland.
Der Schweizer Herausforderer brachte die Silbertrophäe zum ersten Mal seit 150 Jahren nach Europa.
Dieses Jahr hat Alinghi im spanischen Valencia mit einem 5:2-Sieg gegen das Team New Zealand seinen Titel verteidigt.

Für die jetzt verschobene Ausgabe 2009 des America’s Cup hatten die Organisatoren verschiedene Neuerungen vorgesehen:

Grössere Boote (27,40 m Länge anstatt wie bisher 24 m) mit höherem Mast (40 m statt wie heute 33 m).

Die Anzahl der Crewmitglieder sollte sich von 17 auf wenigstens 20 oder 21 erhöhen.

Alinghi sollte künftig ausser Konkurrenz an der ersten Phase der Herausforderer-Serie (ex-Louis Vuitton Cup) teilnehmen.

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