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Sinochem beauftragt Investmentbanken wegen Potash-Gebot (Kreise)

PEKING (awp international) – Der staatliche Ölkonzern Sinochem hat angeblich Investmentbanken für ein mögliches Gebot für den kanadischen Kali-Förderer Potash beauftragt. Sinochem habe der Deutschen Bank und Citigroup einen Auftrag diesbezüglich erteilt, hiess es am Mittwoch aus Kreisen. Die beiden Banken wollten dies nicht kommentieren. Sinochem war für eine Stellungnahme unmittelbar nicht erreichbar.
Bislang bietet der australische Bergbaukonzern BHP Billiton für Potash rund 39 Milliarden US-Dollar. Der K+S-Konkurrent weist die Offerte jedoch als zu niedrig zurück und kämpft mit allen Mitteln gegen die BHP-Offerte.
Noch sei unklar, ob Sinochem ein formelles Angebot für Potash abgeben werde, hiess es in den Kreisen weiter. Die möglichen Optionen würden geprüft. Am Dienstagabend sagte BHP-Chef Marius Klopper zur angestrebten Potash-Übernahme: Sollte jemand einen Preis bieten, der nicht den Wert für seine Aktionären widerspiegele, würde BHP wahrscheinlich aus dem Bieterkreis aussteigen.
Sinochem ist das Mutterhaus des grössten chinesischen Düngemittelunternehmens Sinofert, an dem Potash 22 Prozent hält. Das Staatsunternehmen hat nach früheren Berichten zufolge bei Banken, am Finanzmarkt in London sowie in Singapur beim Staatsfonds Temasek nach finanzieller Unterstützung für ein Angebot gesucht. Möglich wäre auch eine Beteiligung des chinesischen Staatsfonds CIC.
Die Pekinger Regierung ist daran interessiert, dass ein chinesisches Staatsunternehmen das kanadische Kali-Unternehmen übernimmt. Kalisalze werden vor allem zu Düngemitteln verarbeitet. “Kali ist ein wichtiger Faktor in der landwirtschaftlichen Produktion eines jeden Landes”, sagte ein Sprecher des Handelsministeriums erst jüngst. Deswegen gebe es Interesse chinesischer Unternehmen. Neben Sinochem wird auch China Blue Chemical Ltd ein Interesse an Potash nachgesagt. Das Unternehmen gehört zum finanzstarken Ölkonzerns China National Offshore Oil Corp. (CNOOC).
2008 hat China 55 Prozent seiner Kali-Düngemittel importiert, 2009 immer noch 28 Prozent, wie das Handelsministerium mitteilte./RX/mne/ep/wiz

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