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Ski: Wunderwetter-Weekend endet mit Debakel

Möglichst schnell vergessen: Daniel Albrecht nach dem Sturz im Riesenslalom. Keystone

Stahlblauem Himmel und toller Stimmung zum Trotz: Die Schweizer Techniker zeigten sich am Sonntagnachmittag in Adelboden vor heimischen Publikum nur noch als Zuschauer. Kein einziger konnte sich im Slalom für den zweiten Lauf qualifizieren.

Die Kulisse am Adelbodner Skifest mit insgesamt 37’000 Zuschauern war stimmungsvoll wie immer, doch die Ausbeute der Schweizer Skirennfahrer blieb bescheiden.

Am nächsten an der Qualifikation im Slalom war noch Marc Gini, der aber letztlich als 31. um eine Hundertstelsekunde scheiterte.

Auch Marc Berthod und Silvan Zurbriggen konnten sich nicht für den zweiten Lauf qualifizieren.

Daniel Albrecht war nach guter Zwischenzeit kurz vor Schluss ausgeschieden, wie auch Sandro Viletta.

Dieser hatte am Samstag im Riesenslalom für die Schweizer Überraschung des Wochenendes gesorgt, als er mit Startnummer 53 und 25. Zwischenrang im zweiten Lauf völlig entfesselt mit Laufbestzeit bis zum 4. Rang vordringen konnte.

Gerangel um WM

Marc Berthod hatte sich als guter Sechster klassiert und damit wie Viletta die Richtlinien für eine WM-Qualifikation geschafft. Zuvor hatten schon Daniel Albrecht, Didier Cuche, Carlo Janka und Didier Défago die Bedingungen erfüllt.

Weil in Val d’Isère aber nur vier starten dürfen und es keinen weiteren Riesenslalom mehr vor der WM gibt, wird es wohl zu einer internen Ausscheidung um die Startplätze kommen.

Moldawien besser

Dass sich im Slalom kein Schweizer für den zweiten Lauf qualifizierte, ist aber nicht ganz richtig. Der für Moldawien startende Urs Imboden schaffte es als 27. ins Schlussklassement. Ein Stockbruch im zweiten Lauf verhinderte eine bessere Klassierung.

Der vor drei Jahren vom Verband ausgemusterte Hobby-Skifahrer wurde mit reduziertem Trainingsaufwand zum konstantesten Schweizer: Zum dritten Mal qualifizierte sich der 34-Jährige für einen zweiten Lauf, zum zweiten Mal als einziger Schweizer.

Österreicher Doppelsieg

Als grosse Gewinner des Wochenendes zogen die Österreicher ab: Der Sieg im Slalom ging wie am Vortag an einen Österreicher, aber nicht an einen der beiden nach dem ersten Lauf führenden, sondern an Reinfried Herbst, der bei Halbzeit nur an zehnter Stelle gelegen hatte.

Herbst siegte 18 Hundertstel vor Landsmann Manfred Pranger, dem Führenden nach dem ersten Lauf. In Adelboden feierte der 30-jährige Salzburger seinen vierten Weltcupsieg.

Weltcup-Leader Benjamin Raich, am Samstag Sieger des Riesenslaloms, rutschte vom 2. auf den 11. Schlussrang ab.

swissinfo und Agenturen

1. Reinfried Herbst (Ö) 1:42,95
2. Manfred Pranger (Ö) 0,18 zurück
3. Felix Neureuther (De) 0,32
4. Andre Myhrer (Sd) 0,34
5. Manfred Mölgg (It) 0,38
6. Marcel Hirscher (Ö) 0,56
7. Mattias Hargin (Sd) und Mario Matt (Ö) 0,63
9. Jean-Baptiste Grange (Fr) 0,64
10. Giorgio Rocca (It) 0,67

In Maribor sorgten am Wochenende Lara Gut (6. im Riesenslalom) und Sandra Gini (10. im Slalom) für die besten Ergebnisse von Swiss-Ski.

Die deutsche Weltcup-Leaderin Maria Riesch setzte am Sonntag ihre Erfolgserie im Slalom mit dem vierten Saisonsieg fort, nachdem am Samstag Tina Maze im Riesenslalom einen Heimsieg eingefahren hatte.

Die Slowenin bescherte damit der Schweiz doch noch einen Teilerfolg: Sie fährt auf Stöckli-Skiern.

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