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Ski-WM: Zum Abschluss eine weitere Schweizer Medaille

Freude herrscht bei den Swiss-Ski-Athleten nach der Verleihung der Bronzmedaillen für den Teamwettbewerb. Keystone

Mit einer Bronzemedaille beim Teamwettkampf beendet die Equipe von Swiss-Ski die Weltmeisterschaften im schwedischen Are.

Die Schweizer Athleten haben an dieser WM die in sie gesetzten Erwartungen weit übertroffen: Angepeilt waren 2 Medaillen – es wurden deren 6!

Trotz eines denkbar schlechten Beginns – Nadia Styger fuhr an einem Tor vorbei und sammelte die höchstmögliche und damit schlechteste Punktzahl (11) – war der Teamwettkampf für die Schweizer Equipe der krönende Abschluss der alpinen Ski-WM in Are.

“Dass wir trotzdem noch eine Medaille geholt haben, ist grandios. Die versprochene Runde Bier zahle ich heute Abend gerne”, sagte die Innerschweizerin.

Bereits vor dem letzten Durchgang im Slalom standen die Medaillengewinnner fest: Österreich hatte vorzeitig Gold auf sicher, die Schweiz und Schweden machten Silber und Bronze unter sich aus. Doch Marc Berthod beendete das Duell mit Schweden vorzeitig. Der Bündner rutschte schon im obersten Teil aus.

2007 keine Nullnummer

Vor zwei Jahren in Bormio musste Leistungssportchef Gian Gilli in der Schlussbilanz ohne Schweizer Medaille vor die Öffentlichkeit treten. Sein Nachfolger Dierk Beisel tat sich in Are vergleichsweise leicht.

“Wir wollten Emotionen wecken und uns gut verkaufen”, rief der Süddeutsche Beisel in Erinnerung. “Das ist uns gelungen.”

Zwei Medaillen – so lautete die Zielsetzung für die alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Schweden. “Sechs sind es geworden”, freut sich Beisel. Dazu gab es weitere acht Ränge unter den ersten acht.

Die Männer errangen damit nur eine Medaille weniger als bei den Jahrhundert-Titelkämpfen 1987 in Crans-Montana und 1989 in Vail.

Guter Start Kernens als Initialzündung

“Ausschlaggebend” für das deutlich besser als erwartet ausgefallene Ergebnis, so Beisel, “war der gute Start mit der Bronzemedaille von Bruno Kernen im Super-G. Das gab einen Ruck durch das Team. Dadurch konnten die Jungen unbeschwert auftrumpfen.”

Daniel Albrecht mit Gold in der Superkombination und Silber im Riesenslalom sowie Marc Berthod mit Bronze in der Superkombination nahmen Kernens Ball auf.

Und Didier Cuche, dessen Pech mit Hundertstelsekunden schon fast tragische Dimensionen angenommen hatte, sorgte schliesslich mit seiner Bronzemedaille im Riesenslalom für einen emotionalen Höhepunkt.

Slalom: Dünnes Eis

Dass sich Swiss-Ski aber noch immer auf dünnem Eis bewegt, ist im Slalom der Männer deutlich geworden. Noch ist lange nicht alles gut, aber vieles stabiler geworden.

Die “Nullnummer”, wie Männer-Chef Martin Rufener sie selber benannte, bezog sich nur noch auf den Slalom und nicht wie in Bormio auf die gesamte Mannschaft Schweiz.

Morgenröte bei den Frauen

Auch bei den Frauen sind Ansätze einer Renaissance auszumachen. Im Speed-Bereich ist Dominique Gisin binnen weniger Wochen zu einer Leaderfigur avanciert.

Und Sandra Gini, die nicht als die Nervenstärkste galt, bot mit ihrem 15. Rang ausgerechnet im wichtigsten Wettkampf ihre beste Leistung und holte wichtige Weltranglistenpunkte.

Doch viel mehr als ein Hoffnungsschimmer ist das für den Frauen Cheftrainer Hugues Ansermoz noch nicht. “Wir richten den Fokus auf die technischen Disziplinen. Der Riesenslalom bleibt meine grosse Sorge.”

Swiss-Ski, schon während des Winters deutlich im Aufwärtstrend, hat die Kurve gekriegt und sich definitiv aus der Rolle des belächelten “Underdogs” verabschiedet.

swissinfo und Agenturen

Alpine Ski-WM in Are (Schlussbilanz nach 11 Wettbewerben)
Gold – Silber – Bronze:

1. Österreich – 3 – 3 – 3
2. Schweden – 3 – 2 – 2
3. Norwegen 2 – 0 – 0
4. Schweiz – 1 – 1 – 4
5. Italien – 1 – 1 – 1
6. Tschechien – 1 – 0 – 0
7. USA – 0 – 3 – 0
8. Kanada – 0 – 1 – 0
9. Frankreich – 0 0 1

Gold – Silber – Bronze:

1. Anja Pärson (Sd) – 3 – 1 – 1
2. Aksel Lund Svindal (No) – 2 – 0 – 0
3. Mario Matt (Ö) – 2 – 0 – 0
4. Daniel Albrecht (Sz) – 1 – 1 – 1
5. Marlies Schild (Ö) – 1 – 1 – 1
6. Benjamin Raich (Ö) – 1 – 1 – 0
Fritz Strobl (Ö) – 1 – 1 – 0

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