Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Skype will Mitarbeiterzahl kräftig aufstocken

SAN FRANCISCO (awp international) – Der Internettelefonie-Spezialist Skype will mit einer kräftigen Aufstockung des Personals die Produktentwicklung beschleunigen und die Erfolge im Endkundengeschäft zu Geld machen. Skype wolle die Belegschaft in diesem Jahr um fast 50 Prozent vergrössern, sagte Tony Bates, der neue Skype-Chef, der “Financial Times” (Dienstagausgabe). Die Ingenieure seines Unternehmens hätten zwar viele Ideen, doch Skype müsse diese auch unter die Leute bringen. “Rhythmus und Takt der Produkteinführungen werden beschleunigt”, sagte Bates. Derzeit beschäftigt Skype 850 Menschen. Bates sagte, er habe vor, 2011 bis zu 400 weitere Mitarbeiter einzustellen, von denen 80 Prozent im Silicon Valley angeheuert werden sollen.
Skype strebt an die Börse und kann einen stetig steigenden Anteil an den internationalen Gesprächsminuten für sich beanspruchen. Zwar haben Erkennbarkeit und Reichweite der Marke Skype das Unternehmen zu einer der führenden Internetfirmen gemacht. Doch Skype kommt bisher nicht damit voran, eine breite Palette Premiumdienste anzubieten, für die das Unternehmen von den Nutzern Gebühren verlangen kann. Bates hat nun vor, das rasch zu ändern. Rund 40 Prozent der Skype-Gesprächsminuten entfallen auf Videogespräche. Doch nur acht Millionen der 124 Millionen Menschen, die den Internettelefondienst jeden Monat nutzen, zahlen auch dafür – hauptsächlich, um herkömmliche Telefone anzurufen oder Anrufe darauf zu empfangen.
Mit diesem Service fuhr Skype in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres 13 Millionen US-Dollar Reingewinn ein, bei 406 Millionen Dollar Umsatz. Künftig will Skype seine Präsenz in Unternehmen vergrössern. Bates sagte, um dies zu erreichen, erwäge er Dienstgütevereinbarungen, wie sie die meisten Unternehmen von ihren Lieferanten verlangen, um eine garantierte Servicequalität zu gewährleisten. Ausserdem sollten neue Dienste für Unternehmen hinzukommen. Weitere Wachstumschancen sieht Bates im Mobilfunk auf internettauglichen Fernsehgeräten. Ziel sei, der Anbieter mit der grössten Reichweite über alle Plattformen zu sein./stb/dct/she

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft