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Spaniens Sparkassen müssen Reserven aufstocken

MADRID (awp international) – Spanien zwingt die Banken und Sparkassen des Landes dazu, ihre Kapitalreserven zu erhöhen. Wie die spanische Wirtschafts- und Finanzministerin Elena Salgado am Montag in Madrid mitteilte, soll damit das spanische Finanzsystem stabilisiert und das Vertrauen der Anleger gestärkt werden. Alle Geldinstitute müssten künftig über eine Eigenkapitalquote von wenigstens acht Prozent verfügen. Der bisherige Wert hatte bei sechs Prozent gelegen.
Für nicht an der Börse notierte Institute werde eine noch deutlich höhere Quote vorgeschrieben. Die Banken und Sparkassen, die diese Bedingung nicht erfüllten, müssten der Zentralbank einen Plan zur Aufstockung ihrer Kapitalreserven vorlegen. Sie bekämen dann eine Frist bis zum Herbst, um die geforderte Quote zu erreichen, sagte die Ministerin.
Die Regierung gehe davon aus, dass die erforderlichen Mittel unterhalb einer Summe von insgesamt 20 Milliarden Euro liegen werden und die Geldinstitute die Mittel grösstenteils auf den privaten Kapitalmärkten beschaffen könnten. Bei Sparkassen, die die geforderte Eigenkapitalquote in der gesetzten Frist nicht erreichten, werde der Staat Kapitalanteile übernehmen.
In der Presse war der Kapitalbedarf der spanischen Sparkassen bisher auf rund 30 Milliarden Euro geschätzt worden. Die Sparkassen hatten in Zeiten des Immobilienbooms in Spanien neben Hypotheken an Familien auch viele Kredite an Bauträger vergeben. In der Krise leiden sie nun darunter, dass diese nicht zurückgezahlt werden können./hk/DP/alg

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