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Spitzenleichtathletik in Luzern

Frankie Frederick aus Namibia (hier auf einem Archivbild) gilt als der Start des Luzerner Meetings. Keystone Archive

Sechs Jahres-Weltbeste und vier Weltmeister von Edmonton 2001 bilden die Affiche für das Meeting Spitzenleichtathletik vom Mittwoch-Abend in Luzern.

Top-Leistungen werden auf der schnellen Allmendbahn insbesondere in den Sprints erwartet. Der Star des Abends heisst Frankie Fredericks. Der 34-jährige 100-m-Läufer aus Namibia gibt in dieser Saison ein starkes Comeback und führt derzeit die Saison-Bestenliste mit 9,94 Sekunden an.

1999 an der WM in Sevilla hatte er sich von den 100-m-Halbfinals und dem 200-m-Endlauf wegen Knieproblemen zurückziehen müssen. Anschliessende Beschwerden mit der Achillessehne hielten ihn über zwei Jahre vom Wettkampf- Geschehen fern.

“Ich will in dieser Saison primär sehen, wie schnell ich noch laufen kann”, meinte Fredericks nun. Dies verspricht einiges, zumal die Meteorologen für Mittwoch einen lauen Sommerabend prognostizieren. Erst danach wolle er entscheiden, ob er seine Karriere noch fortsetze. Denn einzig Olympiagold fehlt Fredericks noch im Medaillenschrank.

Treuste Athletin

Mit der Ukrainerin Schanna Pintusewitsch macht die amtierende 100-m- Weltmeisterin und “treuste Athletin” des Luzerner Meetings der Innerschweiz ihre Aufwartung. Die Bezwingerin von Superstar Marion Jones lief ihre persönliche Bestzeit letztes Jahr in Edmonton in 10,82.

Der Sieg wird der 200-m-Weltmeisterin von 1997 allerdings nicht geschenkt. Chryste Gaines, die Zweitplatzierte der US- Meisterschaften vom Wochenende, hat heuer die 11-Sekunden-Grenze schon durchbrochen.

Hürdenstar Johnson

Ebenfalls ein alter Bekannter in Luzern ist 110-m-Hürdenstar Allen Johnson. Der dreifache Weltmeister (1995/1997/2001) und Olympiasieger von 1996 in Atlanta führt eines der hochkarätigsten Felder des Abends an.

US-Landsmann Mark Crear und Florian Schwarthoff (De) werden Johnson möglicherweise zur Verbesserung seiner Jahres-Weltbestzeit (13,04) treiben. In seinem Sog dürfte auch Lokalmatador Ivan Bitzi die EM-Limite für München (13,70) erfüllen. Daneben ist der Schweizer Rekordhalter Raphaël Monachon ebenso gemeldet wie Paolo Della Santa.

Die Speerwerfer Sergej Makarow (Russ), Steepler Wilson Boit Kipketer (Ken), 400-m-Hürdenläuferin Julia Pechonkina (Russ) und Dreispringerin Jelena Oleinikowa (Russ) weisen nebst Johnson und Fredericks Jahres-Weltbestzeiten als Referenzen vor. Makarow gelangen heuer schon zwei Würfe über die äussert selten erreichte 90-m-Marke.

Für Wilson Boit Kipketer wurden zwei Pace-Maker engagiert, um die 8:04,48 anzugreifen. Die Weltmeister drei und vier im Feld sind 400-m-Läufer Avard Moncur (Bahamas) und Stabhochspringer Dimitri Markov. Der für Australien startende Weissrusse überquerte im letzten Jahr 6,05 m.

Brägger und Fischer laufen

Mit Anita Brägger (800 m) und der Olympiafinalistin Sabine Fischer (1500 m) versuchen zwei EM-Kandidatinnen nach Verletzungspausen noch die Form für München zu finden. Fischer war am Wochenende beim Europacup in Sevilla über 800 m gute 2:05,52 gelaufen. Möglicherweise reichen die Kräfte für die vom Schweizerischen Leichtathletikverband geforderten 4:10,00. Das von Paul Furrer verpflichtete Feld läuft eine Zeit von 4:05 an.

Die Premiere in dieser Saison gibt Anita Brägger nach einem gelungenen Test am Sonntag. Noch nicht klar ist, in welcher Diziplin sich Marcel Schelbert einschreiben wird. Ein Start über 400 m Hürden scheint aber unwahrscheinlich.

swissinfo und Hans Leuenberger (Si), Luzern

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