Staatsanwaltschaft Freiburg verurteilt Schlachthof-Besetzer
Die Staatsanwaltschaft des Kantons Freiburg hat Strafbefehle gegen 71 Aktivistinnen und Aktivisten erlassen. Diese hatten im Sommer 2024 den Micarna-Schlachthof in Courtepin besetzt.
(Keystone-SDA) Bei der Mehrheit der Sanktionierten handelt es sich um ausländische Staatsangehörige, die vorwiegend in Deutschland, Italien und Frankreich wohnhaft sind, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag in einer Mitteilung schrieb.
Die Staatsanwaltschaft sprach die Aktivistinnen und Aktivisten unter anderem der Sachbeschädigung, der Nötigung, des Hausfriedensbruchs, der Gewalt oder Drohung gegen Behörden und Beamte und des Verstosses gegen das Tierschutzgesetz schuldig.
Sie verhängte bedingte Geldstrafen in der Höhe von 60 Tagessätzen, ergänzt durch eine Busse. Die Strafbefehle sind noch nicht rechtskräftig, wie es weiter hiess.
Strafanzeigen eingereicht hatten das Freiburger Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen und die Micarna AG.
Angehörige der sogenannten antispeziesistischen Bewegung «269 Libération animale» hatten den Micarna-Schlachthof am 1. Juli 2024 besetzt. Sie stiegen auf das Dach und drangen in das Innere des Schlachthofs ein, wo sie den Betrieb blockierten. Sie warfen der Migros-Tochter Micarna vor, sie fördere «ein tödliches System, in dem Tiere als Ware gesehen werden».
Gemäss der Staatsanwaltschaft bezifferte Micarna den Schaden und den entgangenen Gewinn auf 900’000 Franken.