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Stärkstes Wirtschafts-Wachstum seit 6 Jahren

Die Schweizer Wirtschaft auf Wachstumskurs. Keystone

Die Schweizer Wirtschaft ist 2006 so stark gewachsen wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Trotzdem blieb das Wachstum etwas unter den hohen Erwartungen.

Gemäss den jüngsten Schätzungen des Staatssekretariats für Wirtschaft betrug die Zunahme des Bruttoinland-Produkts real 2,7%. Für das laufende Jahr wird mit einer Abschwächung des Wachstums gerechnet.

Die Schweizer Wirtschaft ist im vergangenen Jahr so stark gewachsen wie seit dem Boomjahr 2000 nicht mehr – der Finanzbranche sei Dank. Das Wachstum war aber weniger glanzvoll wie erwartet.

Nach einer ersten Schätzung wuchs das Bruttoinland-Produkt (BIP) 2006 real um 2,7%, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) am Dienstag bekannt gab.

Das ist zwar deutlich mehr als 2005, als der Zuwachs gemäss definitiven Zahlen bei 1,9% gelegen hatte. Experten hatten aber angesichts der gut laufenden Konjunktur mit bis zu 3% gerechnet. Im 2000 lag das Wachstum beispielweise bei 3,6%.

Einzelheiten des BIP-Wachstums der vergangenen Quartale lasse deutlich erkennen, dass die gute Konjunktur bislang sehr stark vom Beitrag des Finanzsektors abhängig sei, schreibt das SECO in seiner Mitteilung.

Die Wertschöpfung in den anderen Sektoren habe sich zwar positiv, aber nicht besonders ausgeprägt entwickelt.

Private in Konsumlaune

Der private Konsum, der mehr als 60% zum BIP beisteuert, wuchs gemäss SECO im letzten Jahr um 1,9%.

Dabei wurde mehr für Verkehr, Gesundheit, Gastgewerbe, Finanz- und Versicherungs-Dienstleistungen ausgegeben. Dagegen sei der Konsum bei Bekleidung, Möbel, Freizeit und Kultur leicht zurückgegangen.

Die Ausrüstungs-Investitionen stiegen gleichzeitig gar um 6,9%. Dabei stagnierten die realen Bauinvestitionen allerdings. Begründet wird letzteres mit der nachlassenden Dynamik im Wohnungsbau. Die Exporte beschleunigten um knapp 10%.

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Seco

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Seco heisst das Staatssekretariat für Wirtschaft der Schweizer Behörden (Verwaltung). Es ist das Kompetenzzentrum der Regierung für alle Bereiche der Wirtschaftspolitik. Sein Ziel ist es, die grundlegenden Bedingungen in der Wirtschaftspolitik zu schaffen, um ein wirtschaftliches Wachstum zu ermöglichen. Das Seco hilft dabei, die Wettbewerbsbedingungen am Wirtschaftsstandort Schweiz und den Zugang von Schweizer Gütern und…

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Gutes, aber nicht sensationelles Quartal

Im vierten Quartal stieg das BIP saisonbereinigt um ein halbes Prozent. Hauptantriebskraft war auch hier die Finanzbranche. Die Wertschöpfung dieses Sektors dominierte mit einem Plus von 2,5%.

Der private Konsum legte ebenfalls um ein halbes Prozent zu, die Ausrüstungs-Investitionen um 1,3%. Gegenüber dem Vorjahresquartal erhöhte sich das reale BIP im vierten Quartal um 2,2%. Doch auch hier lag das Ergebnis unter den Erwartungen.

Nach Ansicht der Ökonomen soll sich das Wachstum im laufenden Jahr leicht abschwächen. Die BIP-Schätzungen liegen zwischen 1,7 und 2,2%.

Obschon das reale BIP der wichtigste Gradmesser ist, kann es nur bedingt herangezogen werden, um Wohlstand und Lebensqualität eines Landes zu beurteilen.

Denn ökologische und soziale Faktoren – beispielsweise Umweltschäden oder unbezahlte Arbeit – werden darin nicht berücksichtigt.

swissinfo und Agenturen

Das Bruttoinland-Produkt (BIP) ist die wichtigste Kennzahl zur Beurteilung der Wirtschaftskraft eines Landes. Es zeigt die Veränderung des Wachstums einer Volkswirtschaft an.

Es gibt Auskunft über den Wert aller Waren und Dienstleistungen, die von Unternehmen und Staat in einem bestimmten Zeitraum – meist in einem Jahr – produziert werden.

Wird das BIP zu laufenden Preisen bewertet, spricht man vom nominalen BIP. Wird es um die Teuerung bereinigt, wird vom realen BIP gesprochen.

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