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STEUERSTREIT/CS: Razzia am deutschen Hauptsitz noch nicht zu Ende

Düsseldorf (awp/sda) – Die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf hat nach eigenen Angaben “weit über 100 Umzugskartons” aus 13 deutschen CS-Filialen beschlagnahmt. Am deutschen Hauptsitz der Credit Suisse in Frankfurt gehen die Durchsuchungen nächste Woche weiter.
In den übrigen Filialen sind die Durchsuchungen beendet, wie der Düsseldorfer Staatsanwalt Johannes Mocken am Freitagmittag auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA sagte. Am Morgen ist die Razzia, die am Mittwoch begonnen hatte, in Düsseldorf und Braunschweig zu Ende gegangen. An den andern Orten dauerte sie nur einen Tag.
Mocken bezeichnete die Aktion als “sehr erfolgreich”, die Staatsanwaltschaft sei “sehr zufrieden” mit dem Resultat. Die rund 150 Steuerfahnder hätten Dateien und Papierdokumente im Umfang von “weit über 100 Umzugskartons” sichergestellt.
In diesen Daten wollen die Behörden die Namen von CS-Kundenberatern finden, die sich der Beihilfe zur Steuerhinterziehung schuldig gemacht haben könnten. Mocken zeigte sich zuversichtlich, dass sich konkrete Namen in den Dokumenten finden liessen. Noch seien sie aber nicht gefunden.
Die Auswertungen werden laut dem Staatsanwalt mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Für die Arbeiten, die zentral in Düsseldorf stattfinden, stehen rund 40 Personen zur Verfügung.
Auslöser für die Durchsuchung der Filialen war eine vom Bundesland Nordrhein-Westfalen gekaufte CD mit gestohlenen Daten von Kunden der Grossbank Credit Suisse. Aufgrund dieser Daten eröffnete der Staatsanwalt in Düsseldorf 1100 Ermittlungsverfahren wegen Steuerhinterziehung.
Die Credit Suisse teilte am Mittwoch mit, dass sie mit den Ermittlern zusammenarbeiten wolle. “Die Atmosphäre bei der Durchsuchung war sachlich und kooperativ”, sagte Mocken dazu.
rt

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