Streit um News: TV3 geht vor Bundesgericht
Der Privatsender TV3 wehrt sich vor Bundesgericht gegen den Entscheid der Bundesbehörden, das Informationsangebot wieder auszubauen. TV3 argumentiert, dass mehr Leute die kürzere Sendung schauen und die Informationen geraffter vermittelt würden.
Wegen schlechter Quote ersetzte der Privatsender TV3 im letzten März die 20-minütige Nachrichtensendung “News um 7” mit den Kurznachrichten “News”. Das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) und das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) sahen darin eine Konzessions-Verletzung. Sie forderten von TV3 im November, die Nachrichten wieder auszubauen. Die Behörden stellten sich auf den Standpunkt, die Konzession sehe ein Vollprogramm vor mit Schwerpunkten in Information und Unterhaltung.
Der Privatsender zieht diese Anordnung jetzt vors Bundesgericht. Erstens schränke das UVEK die Programmfreiheit von TV3 ein und zweitens sei der Informationsbegriff erst im Nachhinein auf politische Information reduziert worden. Für die aktuelle Nachrichtensendung spreche zudem die dreimal höhere Einschaltquoten. Die Redaktion packe in acht Minuten gleich viele Meldungen hinein wie früher in 20 Minuten – in geraffter Form.
TV3 ist der Privatsender der Tamedia. Geschäftsführer ist der Gründer der Nachrichtensendung “10 vor 10” des Schweizer Fernsehens und ehemaliger Chefredaktor von Facts, Jürg Wildberger. TV3 hat für das Schweizer Publikum die Containershow “Big Brother” inszeniert.
swissinfo und Agenturen
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